Auf dem Weg zum Strukturwandel: Welter und Zillikens mischen mit
Jüchen · Als „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf die Tatsache, dass die Innovationsregion Rheinisches Revier erste konkrete Maßnahmen auf dem Weg zu einem Strukturwandel nach dem Tagebau eingeleitet hat.
„Im Revier arbeiten Tausende von gut ausgebildeten Beschäftigten in der Braunkohlen-Industrie, und es gibt ein großes technologisches und wissenschaftliches Know-how. Dieses Potenzial wollen wir nutzen“, so CDU-Sprecher Hans Hugo Papen. Ziel aller gemeinsamen Anstrengungen sei ein sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Umbau der Wirtschaftsstruktur der Region. „Wir freuen uns darüber, dass sich auch die RWE Power AG in der Pflicht sieht, sich spürbar in den Prozess einzubringen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden“, betont Thomas Welter, aus der vom Tagebau betroffenen Gemeinde Jüchen stammendes Regionalratsmitglied der Union.
Die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) GmbH hatte im Spätherbst des vergangenen Jahres 75 Vorschläge präsentiert, die aus einem Ideenwettbewerb ausgewählt wurden. Allen 75 Projekten wurde nun ein sogenannter Kandidatenstatus verliehen. In den nächsten Jahren sollen sie weiterentwickelt und umgesetzt werden. Zehn Vorhaben sind als offizielle Modellprojekte benannt worden, die noch 2016 verwirklicht werden sollen. „Damit liegt nun erstmals ein belastbares Programm für die Strukturentwicklung des Braunkohlereviers vor, und das begrüßen wir sehr“, sagt Dirk Brügge, der Geschäftsführer der CDU im Regionalrat.
Zu den anvisierten Maßnahmen zählen etwa drei Pläne der Stadt Grevenbroich und des RWE im Bereich des Tagebaus Garzweiler. Mit Bedburg setzen sie auf die Energiewende im Einfamilienhaus-Bau und sehen eine gemeinsame Solar- und Brennstoffzellen-Siedlung vor. Mit Jüchen möchten sie ein interkommunales Gewerbegebiet mit dem Schwerpunkt „Nachhaltige Logistik“ entwickeln. Und mit Rommerskirchen ist ein Gewerbegebiet am Kraftwerk Neurath vorgesehen, das die besonderen Standortpotenziale synergetisch nutzt.
Denkbar ist etwa ein Agrobusiness-Park, der die Ab- und Prozesswärme des Kraftwerks für Gartenbau und Landwirtschaft verbraucht.
„Bei solchen ambitionierten Plänen ist aber nicht nur der Blick über den eigenen Rathausturm nötig, sondern auch der Blick über die Grenzen der Regierungsbezirke hinaus“, mahnen Papen, Welter und Brügge, die für „einen regionalen Konsens“ plädieren. Schließlich sei sowohl die Bezirksregierung in Düsseldorf als auch jene in Köln als wichtiger Ansprechpartner gefragt. Die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf begrüßt daher die Fortsetzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Innovationsregion Rheinisches Revier“ mit den Kölner Kollegen. Fraktionschef Papen gehört ihr in dieser Wahlperiode ebenso an wie Hans-Jürgen Petrauschke, Vorsitzender des Regionalrats Düsseldorf und Landrat des Rhein-Kreises Neuss, und Harald Zillikens, Bürgermeister der Gemeinde Jüchen.