Fliegt ’n Flieger vorbei 50 Jahre Flugmodell Club

Wey · 3D-Hubschrauber, Turbinenjets oder Großsegler. In 333 Meter Höhe wird es am Samstag nur so von Modellfliegern wimmeln. "Es wird ein gemeinschaftliches Fliegen", freut sich Mario Heitbrink auf das 50-jährige Bestehen des Rheydter Flugmodell Clubs Wey.

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Wey. "Auf einer Flugveranstaltung haben wir damals die Leute veräppelt", lacht Heitbrink. Mit 19 Jahren ist er durch seinen Vater und Bruder der Leidenschaft der Modellflieger verfallen, "es war zur Zeit der Diskussion über den ,Jäger 90', der für die Luftwaffe gebaut werden sollte. Wir haben den Zuschauern gesagt, dass er kommt und sie haben die ganze Zeit in den Himmel geguckt." Dabei fängt er an zu lachen. "Dann kam einer als Jäger verkleidet und der andere als Flugzeug dahergelaufen." Eine Erinnerung die Heitbrink glänzende Augen versetzt.

Dabei fing alles auf dem Ahrener Feld in Rheydt an. Zehn Mitglieder, die sich rein zufällig auf der wilden Wiese trafen, um ihrem Hobby nachzugehen: dem Modellfliegen. Aus den zufälligen Treffen wurde schließlich ein Verein, aus der wilden Wiese ein Fluggelände auf einem kleinen Hügel in Wey und aus den zehn Gründungsmitgliedern mittlerweile 128 Mitglieder. "Jetzt treffen wir uns beinahe jeden Tag", erzählt Heitbrink, "dabei geht es aber eher um das Zwischenmenschliche." Großseglertreffen, Sommerfeste oder Wettbewerbe, die Flieger gegen andere zu testen gibt es Möglichkeiten genug. "Wie hoch wir fliegen dürfen, wurde von der Flugsicherheit festgelegt, theoretisch können sie aber so hoch und weit fliegen bis man sie nicht mehr sieht", erklärt der 43-Jährige. Er selbst hat sieben bis acht Modellflieger. Sein liebstes Modell: ein Düsenjet nur im Kleinformat. Zwei Wochen hat er dafür gebraucht, um es fertigzustellen. Andere können aber auch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. "Es gibt unterschiedliche Spaten auf die man sich spezialisieren kann," weiß Heitbrink, "das liegt auch daran wie kostenintensiv die Modelle sind."

So gebe es auch Modellflieger, deren Zusammenstellung bis zu 20.000 Euro kostet. Er selbst sei deshalb immer etwas angespannt, wenn er seine Flieger in die Luft steigen lässt. "Da weiß man, was für Geld in der Luft ist", lacht er. Das Schwierige sei dabei immer die Landung der Flieger. "Ich musste einmal eine grobe Notlandung einleiten", erinnert er sich, "da hat es einen Computerfehler im Antrieb im Steuergerät gegeben." Allgemein sei die Technik an den Fliegern besser geworden. "Früher lag der Schwerpunkt noch beim Basteln und fliegen. Da war man froh, wenn nichts kaputt gegangen ist, weil eine hohe Fehlerquelle in der Elektronik lag", so der Jüchener. Heutzutage sei das Hobby sicherer geworden, sodass man sich eher mit der Technik beschäftige. Am Samstag von 10 bis 18 Uhr feiert der Verein, dessen Name sich durch die Verlegung des Fluggeländes nach Wey erst 1983 änderte, sein 50-jähriges Bestehen. Bürgermeister Harald Zillikens und ein Vorstandsmitglied der Deutschen Modellflieger wird ebenfalls vor Ort sein. Dabei wolle man auf die vergangenen Zeit zurückblicken. Reinhard Brasack, der aus der Jugendgruppe des Vereins stammte, wurde beispielsweise 1975 der erste Landesmeister von Nordrhein-Westfalen im RC-Kunstflug und flog später auch noch im B-Kader der Bundesliga mit.

Seit 2002 dürfen auch Flugmodelle bis zu einem Abfluggewicht von 25 Kilogramm fliegen. Weitere Informationen über die Modelle, die Vereinsgeschichte und Mitglieder gibt es unter der Internetseite www.rfmc.de.