Der nächste Paukenschlag Kaiser gibt Partei-Vorsitz ab

Grevenbroich · „Ich habe meinen Partei-Vorsitz niedergelegt.“ Mit diesen Worten meldete sich heute Vormittag Wolfgang Kaiser in der Redaktion des Erft-Kurier. Nach so einem Wahlergebnis habe man als Partei-Chef zwei Möglichkeiten, führte er fort: Entweder man würde Verantwortung übernehmen oder „so ein ,jetzt-erst-recht‘-Ding“ machen. Er habe sich fürs erstere entschieden.

Wolfgang Kaiser: Ob er wieder in den Rat geht, hat er noch nicht entschieden.

Foto: CDU

Ihm ging es nicht darum, nach „Schuldigen“ zu suchen. „Der Trend im Kreis ist doch sehr einheitlich“, wertete Wolfgang Kaiser. Und dieser Trend sei, dass die Amtsinhaber – dank Corona-Krisen-Bonus – ein dickes Plus vorweisen könnten. Die Herausforderer und ihre Parteien dagegen hätten (stark) verloren.

Kaiser wörtlich: „Ich glaube nicht, dass wir etwas falsch gemacht haben“. Dennoch habe er am Montag Abend in der Vorstandssitzung gesagt, dass er den Weg für einen neuen Vorsitzenden frei machen werde. „Ich habe danach in viele verdutzte Gesichter geschaut.“ Da er sich diesen Schritt aber lange genug überlegt habe, habe er deutlich gemacht, dass es über seinen Rückzug vom Parteivorsitz keine Diskussionsmöglichkeit mehr gebe. „Ich denke, die Partei muss sich nun neu aufstellen können“, so der Kommunalpolitiker.

Und er resümiert weiter: „Der Kandidat Michael Heesch war kein Falscher. Und ich danke ihm ausdrücklich. Er hat einen hervorragenden Wahlkampf geliefert, der auf Ehrlichkeit, Inhalten und Kompetenz basiert. Werte, die auch mir wichtig sind. Ich stehe auch für eine grundehrliche Politik. Aber genau das wurde ab gewatscht.“

Im CDU-Vorstand habe es „null Vorwürfe“ in Richtung Wolfgang Kaiser oder Michael Heesch gegeben. Allerdings habe man Kaiser gebeten, auch im neuen Rat als Fraktionsvorsitzender zur Verfügung zu stehen. Ob er das (indirekte) Mandat annehmen wird, habe er allerdings noch nicht entschieden, machte er gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier deutlich. Bevor er sich hier entscheide, wolle er noch einige Gespräche mit Fraktionskollegen führen.

(Gerhard Müller)