Geschäftsführer Beil mahnt seine Schützen, auf Abstand zu gehen
Neurath. Auch in Neurath bleibt der Kirmesplatz an diesem Wochenende leer. Die Corona-Pandemie hat den Schützen im Süden der Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotz Absage soll im Ort ein wenig Schützenfest-Flair einziehen.
Alle Neurather wurden aufgerufen, das Dorf zu schmücken. Schließlich sind weiterhin vier Regenten im Amt. Ein Schützenkönig für das Jahr 2019/2020 wurde im vergangenen Jahr nicht gekrönt, da sich kein Bewerber für das Amt fand.
Da alle Krönungsfeierlichkeiten und Schießveranstaltungen in diesem Jahr ausfallen mussten, gehen vier Könige an diesem Wochenende in eine zweite Amtszeit. Schülerkönig Adrian Hemmersbach und Jungschützenkönig Joschua Boles sowie das Seniorenkönigspaar Hans-Josef Kauertz mit Ingrid Rehder und das Klompenkönigspaar Dominik Wendland und Claudia Gluch. „Zumindest formell bleiben alle im Amt bis Nachfolger ermittelt werden können“, sagt Präsident Sebastian Büll und blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir hoffen natürlich, dass wir im nächsten Jahr wieder in gewohnter Weise feiern können. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten.“
Auf offizielle Programmpunkte während des Neurather Schützenfestes verzichten die Neurather Sebastianer nahezu komplett. Lediglich eine Kranzniederlegung im kleinen Rahmen wird es geben, um den Toten und den in diesem Jahr verstorbenen Vereinsmitgliedern zu gedenken. Bereits in der Frühphase der Pandemie wurde, aus Rücksicht auf die ohnehin finanziell gebeutelten regionalen Unternehmen, die Festschrift eingestampft. Die diesjährigen Jubilare sollen im nächsten Jahr geehrt werden. Neben zahlreichen 25 und 40-jährigen Jubilaren feiern in diesem Jahr Hans Noack, Hans-Jürgen Rinkert, Klaus-Dieter Thomas, Hans Riepl und Hubert Lemke ihr 50. Jahr als Mitglied im Bürger-Schützen-Verein Neurath. Theo Polzin blickt sogar auf stolze 70 Jahre zurück.
Glück hatten die Neurather mit dem 500-jährigen Jubiläum der Bruderschaft. Dies wurde im vergangenen Jahr groß gefeiert. „Zu diesem Zeitpunkt war von Corona noch keine Rede und niemand hätte gedacht, dass wir bereits ein Jahr später kein Schützenfest feiern würden“, sagt Büll. Trotz allem werden sich aber wohl auch in Neurath die Züge im Rahmen der Corona-Schutzbestimmungen im privaten Rahmen treffen. In einem Schreiben richtete sich Geschäftsführer Oliver Beil in dieser Woche bereits an die Schützenzüge und bat um Vernunft: „Wir bitten Euch am Wochenende eindringlich darum, die geltenden Corona-Schutzbestimmungen einzuhalten. Es würde dem Gesundheitsschutz nicht dienen, wenn wir die großen Zeltveranstaltungen absagen und dafür an anderer Stelle im großen Rahmen feiern würden“, schreibt Beil und ist zuversichtlich: „Ich denke, dass sich unsere Schützen der Verantwortung bewusst sind.“
Die nächste große Zusammenkunft der Neurather Schützen ist im Januar geplant. Dann findet die Generalversammlung des Vereins statt. Ob und in welchem Rahmen diese stattfinden kann ist ungewiss. „Der Vorstand hat sich in diesem Jahr jederzeit eng abgestimmt und wir haben immer auf die aktuelle Lage reagiert. Das werden wir auch weiterhin tun“, sagt Büll. Dabei schrieben die Vorstandsmitglieder auch ungewollt Vereinsgeschichte. „Wir haben die erste Videokonferenz-Versammlung in der Geschichte des Bürger-Schützen-Vereins abgehalten“, erzählt der Präsident.
-draxl.