Am Ende waren es rund 500 Stimmen, die den Unterschied machten. Für Hans-Jürgen Petrauschke gibt es dafür eine einfache Erklärung: Diesmal gab es fünf Bewerber um die Aufgabe des Landrates; bei der vorigen Kommunalwahl waren es nur drei. Klar, dass sich die abgegebenen Stimmen damit zunächst einmal breiter verteilen.
Für die kommenden beiden Wochen bis zur Nachwahl gibt der amtierende Landrat die Devise aus: „Wir müssen weiter ranklotzen.“ Dabei gehe es nicht nur um die fehlenden 500 Stimmen. „Wir müssen auch allen, die mich gewählt haben, klar machen, dass sie ihre Stimme noch mal abgegeben müssen“, unterstreicht Petrauschke.
Da ist er natürlich auf die Stadt- und Gemeindeverbände angewiesen. Von denen werden einige aber damit beschäftigt sein, ihre Wunden zu lecken. „Jemanden zu hundert Prozent zu motivieren, der gerade eine herbe Niederlage eingesteckt ht, ist nicht leicht“, gibt denn auch Ex-Bürgermeister-Kandidat Michael Heesch aus Grevenbroich zu bedenken.
Dennoch hat Hans-Jürgen Petrauschke keine Angst vor einem „Geisel-Effekt“: Bei der vorigen Kommunalwahl war Geisel in der Landeshauptstadt überraschend Oberbürgermeister geworden, weil die eigentlich deutlich vorne liegende CDU ihre Anhänger bei der Stichwahl nicht motivieren konnte. Wie gesagt: Weiteres „Ranklotzen“ soll das verhindern.
Andreas Behncke (SPD) hofft übrigens auf „grünen“ Rückenwind. Er und Christian Gaumitz hatten vor der Wahl ausgehandelt, dass der Drittplatzierte den Zweitplatzierten bei einer Stichwahl unterstützen wolle…