Schüler des Pascal-Gymnasiums ausgezeichnet Der (fast) autofreie Tag

Grevenbroich · Der „autofreie Tag“, den das Pascal-Gymnasium für den vergangenen Montag ausgerufen hatte, machte die ganze Problematik deutlich, mit der die „Verkehrswende“ in Flächenkreisen verbunden ist: „Für viele aus dem Kollegium war das nicht möglich. Die Bahn zum Beispiel fährt nicht zuverlässig“, konstatierte Koordinator Tim Gockel.

Landrat Petrauschke überreichte die „Stadtradel“-Urkunde an Tim Gockel. Die Klasse 7d holte sich den ersten Platz unter allen Schulklassen zum zweiten Mal. Im kommenden Jahr soll als 8d das Triple klar gemacht werden.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Immerhin, Schulleiter Gerhard Bodewein war mit gutem Beispiel vorangegangen und mit dem Fahrrad zur Schule gekommen. „Die Idee ist, zu motivieren, zum Nachdenken anzuregen, meinetwegen für den nächsten Sommer, oder auch Fahrgemeinschaften zu bilden. Wir wollten niemanden zwingen, im Regen mit dem Fahrrad zu kommen“, ordnete Gockel die Zielrichtung ein.

Während also der Lehrer-Parkplatz (fast) so voll wie immer war (die meisten nachweislich Pendler von außerhalb des Rhein-Kreises), habe der Aufruf bei den Eltern-Taxis gewirkt: „Da war heute deutlich weniger los als sonst“, freute sich denn auch Bodewein. Und Gockel verwies auf einen picke-packe-vollen Fahrradkeller.

Petrauschke im Gespräch mit einigen der Schüler. Seine Rede hielt er (wegen der spanischen Gäste) auf Englisch.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Übrigens kommen viele der Schüler regelmäßig mit dem Rad zur Schule. Eine Umfrage unter ihnen habe ergeben, so Gockel, dass die meisten mit ihren Radwegen zufrieden seien. Kritisiert wurde die Beleuchtung sowie hin und wieder auch die „Vermatschung“.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der anwesend war, um die Klasse 7 d für ihren Einsatz beim „Stadtradeln“ zu ehren, bestätigte, dass zu den Schulen „die letzten Meter“ gut ausgebaut seien. „An mehreren Stellen in Grevenbroich gibt es noch Verbesserungsbedarf“, mahnte er dennoch an (Beispiel: „Die Fahrrad-Autobahn aus Richtung Bahnhof endet dann irgendwann im Nirwana.“).

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Der Landrat mahnte nicht nur in Richtung Schüler: „Im Stadtverkehr ist man als Radfahrer immer der erste, der von der Straße geschoben wird.“ In diesem Jahr gibt es im Rhein-Kreis bereits 13 Verkehrstote – fast alles Zweiradfahrer.

„Radfahrer haben keinen Airbag, keine Knautschzone, keinen Sicherheitsgurt. Was ich nicht verstehe, ist, dass nicht alle einen Fahrradhelm tragen“, ärgerte sich Petrauschke. Gerhard Bodewein bestätigte seufzend: „Mit zunehmender Pubertät verschwindet der Helm.“

Der „autofreie“ Montag war Teil einer Projektwoche, die als „Erasmus+-Projekt“ gefördert wurde und an dem auch 22 Jungen und Mädchen einer spanischen Partnerschule teilnahmen. Das Thema „car free“ wurde dabei in ganz unterschiedlichen Richtungen thematisiert, unter anderem auch durch einen Besuch bei Heike Troles im Landtag.

(Gerhard P. Müller)