Wevelinghovener Geschichte Ein tolles Buch für den „lokalen“ Gabentisch

Wevelinghoven · 1.300 Jahre ist es jetzt her, lange bevor von Grevenbroich überhaupt die Rede war, als eine Siedlergruppe aus dem Gillbach-Gebiet an die Erft zog und dort eine Burg baute – das war der Ursprung von Wevelinghoven. Gegenüber auf der anderen Erft-Seite gründeten sie alsbald eine Kapelle, den Vorgängerbau der heutigen katholischen Kirche „St. Martinus“.

 Ein Luftbild der „Motte“ im Zubend mit dem Pavillon.

Ein Luftbild der „Motte“ im Zubend mit dem Pavillon.

Foto: Achim Kühnel

„Aber erst rund 400 Jahre später finden wir in einer Urkunde erstmals eine Erwähnung des Dorfes Wevelinghoven,“ weiß Heimatforscher Achim Kühnel. „Und die auch noch in einem tragischen Zusammenhang: Der Kölner Erzbischof hatte nämlich im Jahr 1096 eine Gruppe Juden in die vermeintlich sichere Burg Wevelinghoven geschickt, zum Schutz gegen eine marodierende Söldnertruppe. Aber Teile dieser Truppe fanden auch den Weg nach Wevelinghoven, wo sie die Juden aufspürten, die sich dann nur durch Selbstmord vor der drohenden Ermordung zu retten wussten.“

In den folgenden Jahren ermöglichten es Heiraten und verwandtschaftliche Beziehungen, dass in Wevelinghoven an der Straße, die von Kaster nach Neuss führte, noch zwei weitere Burgen entstanden: Eine Burg in der Nähe von „Beester Höfgen“ am Weg nach Mühlrath ging relativ schnell unter, aber das Haus Lievendal („im lieben Tal“) auf der heutigen Stadtparkinsel bestand noch bis Ende des 18. Jahrhunderts – und wurde sogar zur Hauptburg von Wevelinghoven, weil die alte Burg in der Nähe der katholischen Kirche im 16. Jahrhundert zerstört und nicht mehr aufgebaut worden war. Von dieser ist heute nur noch der Burghügel („Motte“) zu sehen, mit einem denkmalgeschützten Pavillon darauf.

Dies und weitere interessante Details zur Geschichte von Wevelinghoven sind in dem neuen Buch „Wevelinghoven und die Marianische Bruderschaft“ des Geschichtsvereins Grevenbroich zu finden. Es ist im Grevenbroicher Buchhandel für 15 Euro erhältlich.

(-ekG.)