Auf Dauer sehr gefährlich: Kostenexplosionen im Schützenwesen Weniger Fest-Tage? Oder doch weniger Schützenfeste?

Neukirchen · Die Kostenexplosionen im Schützenwesen waren jetzt Thema, als sich die Runde der Präsidenten aus den heimischen Schützenvereinen traf. Dabei wird immer klarer: im Schützenwesen und bei den Schützenfesten muss sich einiges ändern, damit die Finanzierbarkeit gesichert werden kann.

Neukirchens Schützen-Präsident Wolfgang Kaiser.

Foto: BSV

Die Bürger-Schützen-Vereine und Bruderschaften schauen besorgt auf die finanzielle Zukunft der Brauchtumsveranstaltungen. Nach der Coronapause explodieren die Kosten gewaltig. Nicht nur die schon diskutierten Stromkosten (hier werden aktuell Gespräche vom Vorstand der Präsidentenrunde mit NEW und dem verantwortlichen Elektriker geführt) mit hohen Grundkosten und hohen Verbrauchskosten strapazieren die Kassen der Vereine, Zeltwirte und Schausteller.

Auch die vielfältigen Auflagen für Security, Platzgestaltung, Sanitätsdienste, Verwaltungsgebühren und so weiter steigern die Kostenseite. „Auch mit viel Verständnis für die Musikvereine soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Kosten für Musik mit zu den größten Ausgaben für die Vereine zählen. Gerade in diesem Segment wurden und werden aktuell die Preise deutlich angehoben, das gilt für die Straßen- wie auch die Zeltmusik“, so Wolfgang Kaiser, Präsident der Neukirchener Schützen

Nicht umsonst werde in so manchem Zelt mittlerweile statt einer teuren Tanzkapelle auf den günstigeren DJ zurückgegriffen. „Dieser Trend nimmt auch deutlich zu“, hieß es in der Präsidentenrunde.

Auch die Kosten für die Pferde und Kutschen werden für viele Vereine oder Reitercorps immer höher, weil Auflagen zum Tierwohl erfüllt werden müssen.

Am Ende müssen neben den vielen Einsparungen die Mitglieder vieler Vereine mit regelmäßigen Beitragserhöhungen rechnen, da kann man sich schon die Frage stellen: „Wie lange geht das noch gut? Oder ist dieses Brauchtum irgendwann wegen der Kosten nur noch im kleinen Rahmen umzusetzen?“

Auch in der Umgebung sieht man Veränderungen: Die Feste werden auf weniger Tage begrenzt (weniger Tage = weniger Musik = weniger Kosten). Schützenvereine marschieren über die Dorfgrenzen hinweg gemeinsam.

Auch die Gestaltung des Kirmesplatzes wird schwieriger – gerade bei den kleineren Gesellschaften. Aber auch in Neukirchen blieben in diesem Jahr zwei Traditions-Angebote weg.

Dennoch stellt Kaiser fest: „Im BSV Neukirchen sind wir das nächste Jahr noch gut aufgestellt, wir freuen uns jetzt schon auf das Schützenfest. Die Kostenexplosion wird aber auch unseren Verein treffen.“ Am 14. April der Auftakt mit dem Regimentsapell starten, dieser wird auf dem Sportplatzgelände an der Viehstraße stattfinden.

(-gpm.)