Tausend Bewerber fürs neue Karree: „Hinterm Bahnhof“ geht´s voran!

Orken · Diesen Termin dürfte Florian Herpel, oberster Planer in Diensten der Stadt Grevenbroich, so schnell nicht vergessen, wurde er doch von Professor Jürgen Erbach (Bauherr des „Merkator-Karrees“ an der Rheydter Straße) sozusagen „über den grünen Klee gelobt“, ja sogar „zum wichtigsten Mitarbeiter“ erklärt. Verbunden mit dem klaren Hinweis, dass die Stadt stets umgehend geliefert habe.

Was von der Straße wuchtig aussieht, überzeugt durch einen weiten, lichten Innenhof (von links): Florian Herpel, Dirk Brügge, Jürgen Erbach, Klaus Krützen und Dierk Timm.

Was von der Straße wuchtig aussieht, überzeugt durch einen weiten, lichten Innenhof (von links): Florian Herpel, Dirk Brügge, Jürgen Erbach, Klaus Krützen und Dierk Timm.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Der Komplex, der sich in sieben „Häuser“ aufgliedert, beherbergt 100 Wohnungen, von denen 58 öffentlich gefördert sind. In Haus fünf finden sich besonders große Wohnungen für Familien mit drei bis fünf Kindern.

Im Jahre 2018 entstand die Idee vom „Merkator-Karree“, die dann über so manches Hindernis gehoben werden musste: Das nebenstehende, alte Backsteingebäude musste statisch unterfangen werden. Man musste sich „an die Nachbarschaft“ gewöhnen. Das Land bremste zeitweise, weil der höhere Teil (über fünf Geschosse) an die Landes-Hochhausverordnung angepasst werden musste. Und als es dann richtig losgehen sollte, kamen Corona und Putins Krieg in der Ukraine.

Wie auch immer: Mitte August ist die Bauabnahme geplant; ab September können die Mieter einziehen. Bis Ende des Jahres sollen alle 100 Wohnungen belegt sein. In dieser Woche fanden schon die ersten Besichtigungen statt. Über 1.000 Bewerber stehen übrigens auf der Liste.

Die drei Bauleiter lobten den Bauherrn, der mehr auf Qualität als auf schnelle Gewinne geachtet habe. Und der Unterschied zwischen den freien und den geförderten Wohnungen sei nicht groß. Einzig auf den elektrischen Rolladenheber müssten die letzteren verzichten.

Zwei Dinge waren Erbach noch wichtig: Der faire Umgang mit den Handwerkern („Nach 4,1 Tagen sind die Rechnungen im Durchschnitt bezahlt worden.“) und auch mit den Mietern: Die Erbachs wollen das „Merkator-Karree“ dauerhaft im Bestand halten. Nach ihrem Ableben soll es dann in eine Stiftung übergeben.

Für den wie eingangs geschildert hochgelobten Planungsdezernent steht fest: Dieses Objekt ist der Nukleus, mit dem die Aufwertung des Gebietes „hinter der Bahn“ beginnt, ist sich Florian Herpel sicher.