Es gibt Hilfe im Grevenbroicher Krankenhaus Diagnose Fibromyalgie?

Grevenbroich · Mit einer solchen Resonanz hatte im „St. Elisabeth“-Krankenhaus niemand gerechnet. Als die Schmerztherapeuten im November vergangenen Jahres eine Schwerpunkt-Woche zum Krankheitsbild Fibromyalgie anboten, war das Echo überwältigend. Zahlreiche Schmerzpatienten mit bereits bestätigter Diagnose oder dem Verdacht darauf meldeten sich; die freien Therapieplätze waren im Handumdrehen belegt.

 Psychotherapeutin Lydia Stern aus der Schmerzmedizin im Grevenbroicher "St. Elisabeth"-Krankenhaus misst mit dem Biofeedback-Verfahren bei einer Patientin körperliche Vorgänge und macht sie so „sichtbar“. So kann die Patientin diese willentlich beeinflussen und dadurch ihre Schmerzen verringern.

Psychotherapeutin Lydia Stern aus der Schmerzmedizin im Grevenbroicher "St. Elisabeth"-Krankenhaus misst mit dem Biofeedback-Verfahren bei einer Patientin körperliche Vorgänge und macht sie so „sichtbar“. So kann die Patientin diese willentlich beeinflussen und dadurch ihre Schmerzen verringern.

Foto: RKN.

Anlass genug für die stationäre Schmerzmedizin – Teil des Zentrums für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerzmedizin im Rheinland-Klinikum –, diese häufig noch viel zu unbekannte Erkrankung erneut in den Fokus zu nehmen. Zwischen Mitte August und September haben sich die Fachärzte der Schmerzmedizin im „St. Elisabeth“ darum Kapazitäten freigehalten, um von Fibromyalgie Betroffene für eine zweiwöchige stationäre Behandlung aufnehmen zu können. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.

Doch was genau ist Fibromyalgie?

Betroffene berichten von schier unerträglichen Schmerzen, deren Ursachen nicht immer eindeutig zu ermitteln sind. Oft ergibt sich trotz zahlreicher ärztlicher Untersuchungen keine klare Diagnose. „Betroffene leiden dabei gleich in mehrfacher Hinsicht, weil sie sich nicht ernstgenommen fühlen“, berichtet Schmerz-Expertin Yvonne Spichal, Oberärztin in der „Multimodalen Schmerzmedizin“ am „St. Elisabeth“-Krankenhaus, aus ihrem medizinischen Alltag.

„,Ich bilde mir den Schmerz doch nicht ein!‘ ist ein Satz, den wir hier in der Multimodalen Schmerzmedizin dann oft hören“, sagt die Fachärztin, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Jan-Sebastian Okroglic die Multimodale Schmerzmedizin am Grevenbroicher Krankenhaus leitet. Die Mediziner erleben oft, dass es für die Betroffenen dann schon eine riesige Erleichterung ist, wenn endlich eine korrekte Diagnose gestellt werden kann.

Die Multimodale Schmerzmedizin ist auf die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen spezialisiert. Während der Schwerpunkt-Wochen im August und September wird das Therapieprogramm und Vortragsangebote ganz auf Patienten mit Fibromyalgie abgestimmt. Warum sie sich gezielt diesem Krankheitsbild widmen? „Patienten mit chronischen Schmerzen haben oftmals einen langen Leidensweg hinter sich, bis die korrekte Diagnose gestellt wird“, erklärt Dr. Jan-Sebastian Okroglic, „das trifft auf Patienten mit Fibromyalgie in besonderem Maße zu.“

Denn, wenn weder Röntgenbilder oder MRT, noch ärztliche Untersuchungen oder Laborwerte auf organische Ursachen hinweisen, befürchteten Betroffene oftmals, dass ihnen nicht geglaubt wird.

Tatsächlich ist die Fibromyalgie nicht leicht zu diagnostizieren. Und auch hinsichtlich der Ursachen wird noch geforscht. Aktuell geht die Medizin davon aus, dass Reize im Gehirn nicht richtig verarbeitet und dadurch um ein Vielfaches stärker wahrgenommen werden als von anderen Menschen.

Stress und Belastungssituationen können Symptom-Schübe auslösen. Mögliche Symptome können neben Schmerzen in verschiedenen Körperregionen auch Überempfindlichkeit gegen helles Licht oder laute Geräusche, starke Erschöpfung sowie Schlafstörungen sein.

Weitere Informationen zum Fibromyalgie-Schwerpunkt im August und September im „St. Elisabeth“-Krankenhaus sowie der Planung des stationären Aufenthaltes gibt es unter der telefonischen Durchwahl 02181/600–7580 .

(-ekG.)