„Softskills“ schon als Schüler lernen: Soziale Verantwortung zählt am Ende

Elsen · Noch herrscht reges Gewusel. „Bitte eine Nummer ziehen“, ruft eine Frau, ehe man sich in den Raum vorbeidrängen kann, weshalb überhaupt so viel Gewusel stattfindet: In langen Tischreihen stapeln sich Kisten, gefüllt mit Lebensmitteln.

„Ich habe damals durch Zufall die Not einer Mutter mitbekommen, da ist mir die Idee mit dem ,Elsener Tisch’ gekommen“, erzählt Gisela Bodewein.

Damals war sie noch Lehrerin, heute stellt sie 150 Familien jede Woche mit 33 anderen ehrenamtlichen Mitarbeitern eine Zusatzversorgung zur Verfügung.

Von den Berichten aus den Medien über andere Tafeln distanziert sich Bodewein deutlich. „Wir haben diese Probleme nicht. Ich möchte aber auch kein Urteil darüber fälle, auf welche Maßnahmen die Tafel zurückgreift. Bei uns ist es beispielsweise so, dass Ältere und auch Schwangere als erstes in die Zone dürfen ohne sich eine Nummer zu ziehen.“

Mit dabei heute: Schüler der „Fairtrade-AG“ der Diedrich-Uhlhorn-Realschule.“ Leila de Lorenzi ist zum ersten Mal dabei: „Ich weiß nicht genau, was auf mich zukommen wird. Aber ich hoffe, dass ich vielen Menschen helfen und eine Freude bereiten kann. Ich bin gespannt, wie die Menschen auf uns reagieren, weil wir noch Schüler sind.“ Dabei haben die Schüler einiges mit im Gepäck. „Wir haben beispielsweise Fair-Trade-Schokolade und Bananen mitgebracht. Und Rosen für die Frauen – wegen des Weltfrauentag“, erklärt Lehrerin Beate Graby-Nehrig, die an der Realschule die „Fairtrade-AG“ engagiert leitet.

Für Eros Lumia ist es bereits sein zweites Mal bei der Tafel. „Ich weiß, wie die Menschen aussehen und dass sie nicht so schicke Kleidung tragen. Aber ich bin hier, um vor Ort zu helfen und Erfahrungen zu sammeln.“

Alina Gries

(Kurier-Verlag)