50 Jahre – 50 Orte: Der Verwaltungscampus ist Anlaufstelle für die Bürger
Grevenbroich · Der Rhein-Kreis feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Er besteht in seinen heutigen Grenzen seit 50 Jahren. Anlässlich dieses runden Geburtstages stellen wir im Rahmen der Serie „50 Jahre – 50 Orte“ als ersten Ort den Verwaltungscampus Grevenbroich vor.
Der Verwaltungscampus des Rhein-Kreises im Zentrum von Grevenbroich ist heute – neben dem Kreishaus Neuss und weiteren Standorten – der Standort mit den meisten Mitarbeitenden und eine wichtige Anlaufstelle für zahlreiche Bürger.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hebt die Bandbreite der Dienstleistungen hervor: „Zu uns kommen die Menschen nicht nur, um ihr Auto anzumelden – wir halten zahlreiche weitere Serviceangebote vor. Zum Beispiel ist unsere Ausländerbehörde zuständig für Asylanträge, unser Gesundheitsamt berät in Krisensituationen und kümmert sich um die Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen, und die Schwerbehindertenstelle in unserem Sozialamt stellt den Grad einer Behinderung fest.“ Die Aufgaben eines Kreises seien vielfältig und reichen von der Abfallbeseitigung über die Lebensmittelkontrolle und die Organisation des Rettungs- und Katastrophenschutzes bis hin zur Wirtschaftsförderung.
Nicht für jedes Anliegen müssen die Bürger heute ins Kreishaus kommen, denn viele Dienstleistungen sind digital verfügbar. Petrauschke erläutert: „Wir haben unsere digitalen Angebote in den vergangenen Jahren systematisch ausgebaut. So ermöglicht unser virtuelles Bürgerbüro es Bürgern, viele Behördengänge mit einer individuellen Videokonferenz bequem von zu Hause aus zu erledigen.“
Weitere Beispiele für gefragte Online-Angebote sind die Online-Hygienebelehrung, die Nutzung von Karten im Rahmen des Geoportals Rhein-Kreis Neuss und die internetbasierte Fahrzeugzulassung i-Kfz.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Ursprünge des Kreises Grevenbroich bereits auf das frühe 19. Jahrhundert zurückgehen und der Rhein-Kreis durch die Kommunalreform 1975 entstand. Auch nach dessen Entstehung wurden die eigenen Immobilien weiter genutzt, so dass Grevenbroich bis heute der größte Standort des Kreises ist.
Dr. Stephen Schröder, Leiter des Archivs im Rhein-Kreis, berichtet: „Einige unserer Gebäude in Grevenbroich wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts errichtet: das Ständehaus, in dem unter anderem der Landrat und der Kreisdirektor ihren Sitz haben, ebenso wie der benachbarte Backsteinbau an der Lindenstraße, in dem heute das Sozialamt, das Personalamt und die Informations- und Kommunikationstechnologie untergebracht sind.“
1967 kam das Hochhaus mit dem Straßenverkehrsamt hinzu; später in den 90-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war ein Verwaltungsneubau mit Kreissitzungssaal erforderlich. Denn der vormalige Kreissitzungssaal in Grevenbroich wurde bei einem Erdbeben im Jahr 1992 so stark beschädigt, dass er abgerissen werden musste. Nach mehreren Jahren der Planung wurde das neue Gebäude im Jahr 1997 eröffnet.
Die Porträts im Rahmen der Serie „50 Jahre – 50 Orte“ werden im Laufe des Jahres auf der Homepage des Kreises veröffentlicht unter dem Link www.rhein-kreis-neuss.de/50-jahre.