Partnerschaftskomitee zu Gast im polnischen Mikolów Gute Freunde

Grevenbroich · Die deutsch-polnische Freundschaft hat eine weitere Stärkung erfahren. Das Partnerschaftskomitee des Rhein-Kreises mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke an der Spitze reiste jetzt auf Einladung von Landrat Miroslaw Duzy in den Kreis Mikolów, um dort das 30-jährigen Bestehen der Zusammenarbeit zu begehen.

Faksimilekarten der Kreise Grevenbroich und Neuss von 1830 überreicht (von links): Jaroslaw Sworzen, stellvertretender Landrat des Kreises Mikolów, Angela Stein-Ulrich, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Rhein-Kreis, die Landräte Miroslaw Duzy und Hans-Jürgen Petrauschke sowie Grazyna Nazar, Mikolóws Dezernentin für Bildung und internationale Zusammenarbeit.

Foto: RKN.

„Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und des wachsenden Nationalismus ist die Bedeutung der Europäischen Union und der Freundschaft zwischen uns immer wichtiger geworden. Jetzt gilt es, die Jugend unserer beiden Kreise weiter intensiv zusammenzuführen, damit sie das europäische Gemeinschaftswerk fortsetzt“, so Petrauschke, der mit einer Trophäe zur 30-Jahr-Feier geehrt wurde.

Der Aufenthalt begann mit einem Besuch im neu eröffneten städtischen Museum von Mikolów, in dem die Gäste aus dem Rhein-Kreis herzlich begrüßt wurden. Danach ging es weiter zum Kulturhaus.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Wirtschaft und begann mit einer deutsch-polnischen Konferenz im „Activity Center“ von Mikolów. Dort stellte Dezernent Dr. Martin Stiller den Wirtschaftsstandort Rhein-Kreis vor und lud zu Gesprächen über mögliche Kooperationen ein. So sei die Wirtschaftsförderung auch Lotse für ansiedlungsinteressierte ausländische Unternehmen – gern auch aus dem Kreis Mikolów und Schlesien.

Nach der Konferenz waren die Gäste von Rhein und Erft zu einem Besuch in das Mikolówer Unternehmen „FPM“ eingeladen. Der Betrieb ist auf die Produktion von großen Kesseln für Kraftwerke beziehungsweise die Zement- und Chemie-Industrie spezialisiert. Das Familienunternehmen ist 1959 als Gießerei gegründet worden, hat 220 Mitarbeiter und erzeugt seine Energie zu 85 Prozent durch Photovoltaik. Die dort hergestellten Anlagen werden in viele Länder Europas exportiert, darunter auch nach Deutschland.

Der Tag schloss mit der Gala „Die Diamanten des Kreises Mikołow“, bei der Personen und Unternehmen geehrt wurden, die mit viel Arbeit, Begeisterung und Innovation die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region gefördert haben. In der Kategorie „Innovator des Jahres“ zeichnete Landrat Petrauschke das Unternehmen „Mefta Green Transfo Energy Poland“ aus, das Transformatoren herstellt, die die Einhaltung der höchsten Industriestandards gewährleisten.

Der letzte Tag des Aufenthalts wurde durch die Sitzung der beiden Partnerschaftskomitees eröffnet. Hans-Jürgen Petrauschke, Martin Stiller, Angela Stein-Ulrich, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises, und Kreistags-Abgeordneter Jakob Beyen bekamen jeweils eine Statue der heiligen Barbara überreicht, der Patronin der Bergleute.

Petrauschke lud das polnische Partnerschaftskomitee anlässlich der vereinbarten Ausstellung von Kunstwerken aus dem Kreis Mikolów im Kreismuseum Zons zu einem Besuch im Jahr 2025 ein und schenkte seinem Amtskollegen Duzy zwei Faksimilekarten der Kreise Grevenbroich und Neuss von 1830.

Die Partnerschaftskomitees trafen sich danach im Botanischen Garten, der heute der größte Park dieser Art in Polen ist. Im so genannten „Roten Garten“ wurde der neue, von den Kultur- und Heimatfreunden Zons mitfinanzierte Literaturpfad von Wolfgang Göddertz, dem stellvertretenden Vorsitzenden, vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen Zitate berühmter deutscher und polnischer Persönlichkeiten über Heimat und Freiheit.

Beim letzten Programmpunkt lernten die Mitglieder des Partnerschaftskomitees das „Schlesische Museum“ in Kattowitz kennen. Es entstand auf dem Gelände einer 1999 geschlossenen Steinkohlenzeche und liegt zu 80 Prozent unter der Erde. In einer zweistündigen Führung betrachteten die Gäste eine Ausstellung von Malereien früherer Bergleute und die vielfältig, auch multimedial aufbereitete Geschichte der Region.

(-ekG.)