Neues von Clemens Schelhaas Quer durch die Republik. Und die Kondition hielt.

Grevenbroich · „Ich hatte es mir für den alten Tag aufgehoben“, lächelt Clemens Schelhaas (83), über dessen abenteuerlichen und weiten Reisen der Erft-Kurier immer wieder — auch in seinen Magazinen — berichtet hat. Jetzt tauschte er sein Motorrad gegen das Fahrrad ein und durchquerte Deutschland von Nord nach Süd.

Diese Campingplätze waren Clemens Schelhaas bei seiner Deutschland-Querung am liebsten: eine große Wiese; mit der notwendigen Sanitär-Ausstattung irgendwo am Rande.

Foto: Schelhaas

„Eine Fahrt mit dem Rad durch Deutschland ist nicht das große Abenteuer. Überall gibt es Ärzte, Krankenhäuser, Supermärkte“, zog Clemens Schelhaas den Vergleich zu seinen sonst üblichen Touren. „Die einzige Unsicherheiten sind das Wetter und die Kondition. Um es vorweg zu nehmen — sie reichte.“

Mit der Bahn ging es nach Flensburg, wo die Deutschland-Querung beginnen sollte. Da der eine Sohn in Regensburg, der andere auf der österreichischen Seite am Inn wohnt, verlegte er seine Route mehr in Richtung Osten. „Ich zeltete auf der Tour und hatte eine Campingsausrüstung am Rad. Zelten ist nicht jedermanns Sache; ich mag es. Wenn ich meine Reisen überschlage, kommen Jahre zusammen, in denen ich gecampt habe. In besonderer Erinnerung sind die Zeltnächte im Himalaya“, erinnert sich der Hobby-Winzer.

Gestartet war er in Flensburg.

Foto: Schelhaas

Die Campingplätze geben die Tagesetappen zwischen 50 und 60 Kilometern vor. „Die Plätze sind sehr unterschiedlich. Manche ähneln einer Kleinstadt mit entsprechender Infrastruktur, andere sind eine große Wiese mit den nötigsten sanitären Einrichtungen“, berichtet Clemens Schelhaas, der zugibt, dass er sich auf den letzteren am wohlsten gefühlt hat.

Sein Ziel war in Passau.

Foto: Schelhaas

Und noch eine Bemerkung ist dem Senior wichtig: „Ich fuhr mit einem Tourenrad ohne elektrische Unterstützung. Da ist noch etwas sportlicher Ehrgeiz. Aber es hatte schon etwas Frustrierendes, wenn die e-Biker an einem vorbeischnurrten...“ Dass „Deutschland“ ganz unterschiedlich sei, merke man erst, wenn man gemächlich mit dem Rad unterwegs sei, resümiert er. Als Beispiel verwies auf die vielen Dialekte, die für einen Ausländer mit „Schul-Deutsch“ kaum zu verstehen seien.

Erinnerung an einen der besuchten Campingplätze.

Foto: Schelhaas

Die Rhöhn blieb ihm in besonders guter Erinnerung, auch wenn dort zeitweise „Schieben“ angesagt war: Eine Straße stieg auf 835 Meter an. „... und es war ein heißer Tag.“ — „Ein Bier oder ein Wein war abends dann auch die Belohnung für den doch anstrengenden Tag, der morgens mit Müsli und Kaffee begonnen hatte. Und es ist erstaunlich, was man mit einem kleinen Gaskocher und einem kleinen Topf alles zaubern kann. Allerdings hatte ich nach der Tour mein Idaelgewicht wieder“, steht am Ende der Schelhaas´schen Tour-Aufzeichnungen.

(-gpm.)