Neue „Tempo 30“-Zonen keine Erfindung der Stadt

Grevenbroich · Drei neue, kurze Tempo-30-Zonen wurden von der Stadt Grevenbroich eingerichtet. Und sie irritieren die Auto-Fahrer. Mit dem klassisch-rheinischen „Wat soll dat?“ melden sie sich verstärkt in der Redaktion des Erft-Kurier.

Die „Europäische Mobilitätswoche“ ist eine Kampagne der Europäischen Kommission, die jedes Jahr im September stattfindet. Sie bietet Kommunen aus ganz Europa die Möglichkeit, ihren Bürgern zu zeigen, dass nachhaltige Mobilität möglich ist, Spaß macht und im Alltag praktisch gelebt werden kann. Im Stadtgebiet fahren bereits drei Car-Sharing-Fahrzeuge, welche über „Ford Breuer“ platziert wurden. Am Aktionstag machte Bürgermeister Klaus Krützen auf dem Marktplatz mit einem der Fahrzeuge erneut auf dieses Angebot aufmerksam. Der entsprechende Motivations-Slogan lautet: „Gemeinsam nutzen bringt dich weiter“.

Beschlossen wurden sie vom Bau-Ausschuss; Grundlage ist eine Änderung des Straßenverkehrsordnung aus dem November des vergangenen Jahres. Und die schreibt vor an Straßen gelegenen Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern „in der Regel“ das 30er-Tempo vor, wenn diese Einrichtungen einen direkten Zugang zur Straße haben. Oder wenn erhöhten Ziel- und Quellverkehr gemessen wird. Im Stadtgebiet machte der neue Dezernent Florin Herpel gleich mehrere Stelle aus, an denen gehandelt werden musste.

An der Rheydter Straße geht es um die Einrichtungen des „Deutschordens“ sowie um die Erich-Kästner-Schule, an der Lindenstraße um das betreute Wohnen im Haus „pro talis“. An der Straße „Auf der Schanze“ fallen das Altenheim und das Erasmus-Gymnasium in diesen Bereich.

Das „Tempo 30“ muss 150 Meter vor dem Eingang zur jeweiligen Einrichtung beginnen, 150 Meter dahinter soll es wieder aufhören.

Folglich muss das Tempo auf der Rheydter Straße zwischen „Im Buschfeld“ und der Königsstraße gedrosselt werden. Auf der Lindenstraße liegt die 30er Zone zwischen Nordstraße und Amtsgericht. Und die „Schanze“ ist zwischen Lindenstraße und Bahnunterführung gleichermaßen beschränkt.

So weit, so gut. Allerdings drängt sich gerade auf der Lindenstraße die Frage nach Sinnhaftigkeit auf: Vorm Amtsgericht steigen jeden Morgen zahllose Schüler aus ihren Bussen, um dann den Restweg zum Erasmus-Gymnasium zu Fuß zu gehen. Zwischen Bushaltestelle und der nächsten Ampel kreuzen sie hierzu die Straße.

Aber genau dort wird die Höchstgeschwindigkeit wieder von 30 auf 50 Stundenkilometer hochgesetzt. Logisch und sinnvoll aber wäre eine Verlängerung bis zu ebendieser Ampel ...

-gpm.

(Kurier-Verlag)