Gerd Busch führt mit Laterne und Hellebarde durch Liedberg Mittelalterliche Geschichte(n) zwischen Schloss und Keller
Hemmerden · Gerd Busch aus Hemmerden hat viele Talente. Zusammen mit Robert Jordan vom Stadtmarketing organisiert er zum Beispiel den morgigen Trödelmarkt in der City. Für viel Begeisterung sorgt er aber auch als "Fremdenführer mit Laterne" durch das beschauliche Örtchen Liedberg.
Diese Führungen durch den durch sein Schloss und seine Gastronomie bekannt gewordenen Ort macht Busch schon seit einigen Jahren. Anfangs war er privat unterwegs, dann wirkte er im Auftrag des örtlichen Heimatvereines, ab September arbeitet er mit dem "Liedberger Landgasthaus" zusammen.
"Schon als Büttgener Junge bin ich als Kind mit dem Rad zum Sandberg in Liedberg gefahren", erinnert sich der heutige Hemmerdener genau. Das Rutschen vom Sandberg herunter war eben ein echter Spaß für alle Kids.
Und was sind die Besonderheiten in Liedberg, die man Gästen unbedingt zeigen muss? "Das High-Light ist der gesamte Ort", lacht Busch. Und zählt auf: der Mühlenturm, die Kapelle, das Schloss und nicht zuletzt das Volkstümliche. Natürlich kommt auch ein wenig Geschichte zur Sprache — "aber gut gemischt."
Jüngst hat er diese Tour mit 60 CDU-Frauen gemacht. "Die habe ich gut im Griff gehabt", so der "Fremdenführer mit Laterne".
Normalerweise sind die Gruppen aber kleiner; 20 bis 30 Leute eben.
Die Führung in Zusammenarbeit mit dem "Liedberger Landgasthaus" dauert übrigens 90 Minuten und endet bei einer leckeren Vesper. Zuerst gibt es eine Kartoffelsuppe mit Kräutern, dann Wurst, Speck, Käse nach Herzenslust. "Die aus den Landen, die sich richtig gut damit auskennen", strahlt Simone Schmitt.
Natürlich gibt es auch eine vegetarische Variante. Und ein Dessert. Zwetschgen-Rösti oder Schwarzbrot-Pudding zum Beispiel. Letzteres ist ein altes, traditionelles Rezept, das Küchen-Chef und -Genius Peter Schmitt für diese Gelegenheit wieder entdeckt hat.
Die Teilnehmer der Busch-Führungen können sich übrigens noch auf einen anderen Leckerbissen freuen: Nach den Touren und vor der Vesper wird noch ein Abstecher in den historischen Gewölbekeller des "Liedberger Landgasthauses" gemacht. Der geht ins 18. Jahrhundert zurück und stellt mit seinen historischen Belüftungskanälen eine echte Besonderheit in der Region dar. Während des Zweiten Weltkrieges diente er übrigens als "Bunker" für die Bewohner des Ortes Liedberg.
Wer damit immer noch nicht genug weiß über Liedberg, für den hat Gerd Busch noch ein weiteres Zuckerstück in der Hinterhand: Unter dem Motto "Hexen, Henker und Geschichte" bietet er auch eine "schaurig-schöne Führung" an. Hier geht es dann vor allem um mitteralterliche Lebensgeschichte(n) ...
Gerhard Müller