Ratgeber Rauchstopp – Tipps, um sich von der Zigarette zu verabschieden

Trotz des Wissens um die Schädlichkeit von Zigaretten greift immer noch ein Viertel der Bevölkerung regelmäßig zur Fluppe. Verantwortlich für dieses zwanghafte Handeln ist das suchterzeugende Nervengift Nikotin. Die Substanz an sich wird vom Organismus gut verarbeitet und richtet geringe gesundheitliche Schäden an.

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Problematisch sind vielmehr die zahlreichen giftigen Verbrennungsrückstände, die beim regelmäßigen Ziehen an der Zigarette inhaliert werden. Um mit dem Rauchen aufzuhören und die Gesundheit zu schützen, stehen sowohl technische Hilfsmittel als auch Nikotinersatzprodukte und Therapien in der Diskussion.

Was geschieht beim plötzlichen Rauchstopp?

Selbstverständlich ist es am effektivsten, von einem Moment zum anderen der Kippe zu entsagen, weil sich dann innerhalb weniger Tage der Organismus erholt. Allerdings machen sich dabei sofort Entzugserscheinungen wie Nervosität und Schlafstörungen bemerkbar.

Die damit verbundene schlechte Laune, die nicht selten in Aggressivität umschlägt, lässt die meisten ehemaligen Raucher nach kurzer Zeit wieder rückfällig werden. Zumal die psychische Abhängigkeit in der Regel noch über Jahre erhalten bleibt. Daher kann es sinnvoll sein, sich über einen Umweg von der Sucht zu befreien.

Nikotinersatzprodukte

Nikotinersatzprodukte versorgen den Organismus mit dem gewohnten Nikotin in verschiedenen Stärken, sodass die Entzugserscheinungen außen vor bleiben. Das Nervengift wird nicht über die Lunge verabreicht und die Aufnahme gestaltet sich gesünder, weil keine toxischen Stoffe absorbiert werden.

  • Nikotinbeutel: “Snus” ist in skandinavischen Ländern eine beliebte Methode des Rauchstopps. Dabei wird ein kleiner Zellulosebeutel, der mit einem speziellen Oraltabak gefüllt ist, unter der Lippe platziert. Snus gibt es in diversen Geschmacksrichtungen. Das im Tabak enthaltene Nikotin wird etwa 30 Minuten lang über die Mundschleimhaut in die Blutbahn abgegeben.
  • Nikotinkaugummi/ Nikotinlutschtabletten: Funktioniert ähnlich wie der Nikotinbeutel, nur dass das Nikotin in einem Kaugummi oder einem Drops enthalten ist. Die Wirkung ist auf etwa fünf bis zehn Minuten beschränkt.
  • Nikotinpflaster: Diese werden auf die Haut geklebt und geben über mehrere Stunden Nikotin in die Blutbahn ab. Es kommt dabei zu keinem oralen Kontakt, der ein wichtiger Bestandteil des Ritualverhaltens vieler Raucher ist.

Technische Hilfsmittel

Vielen Rauchern helfen elektrische Hilfsmittel, um sich ihrer Sucht zu entsagen. In dieser Hinsicht hat sich in der letzten Zeit viel getan. Die Geräte erhitzen nikotinhaltige Substanzen, sodass sie verdampfen und nicht verbrennen. Experten gehen davon aus, dass bis zu 95 Prozent weniger Giftstoffe in den Organismus gelangen als bei einer herkömmlichen Zigarette. Überdies kommt es bei der Anwendung zu keiner nennenswerten Geruchsentwicklung.

  • E-Zigarette: Anstelle von Tabak werden Liquids verdampft, die sich aus Propylenglykol und Glycerin zusammensetzen. Die Verhaltensrituale von Rauchern lassen sich einigermaßen simulieren, geschmacklich unterscheidet sich die E-Zigarette aber vom herkömmlichen Pendant. Es empfiehlt sich, beim Umsteigen mit einem Liquid mit hohem Nikotingehalt zu beginnen und diesen Schritt für Schritt zu senken.
  • Vaporizer: Dieses elektrische Gerät ist eine Weiterentwicklung der E-Zigarette. Es lassen sich damit sowohl Liquids als auch aromatische Kräuter verdampfen, mit oder ohne Nikotingehalt. Überdies kann die Temperatur auf die zu verdampfende Substanz eingestellt werden.
  • Tabakerhitzer: Ein Tabakerhitzer besitzt die Form eines Lippenstiftes. Am oberen Ende ist ein Loch eingearbeitet, in das ein spezieller Tabakstick eingesetzt wird. Sobald daran gezogen wird, erhitzt sich der Stick und das Nikotin wird in Form von Dampf inhaliert. Dabei entsteht ein Rauchgefühl, das dem der normalen Zigarette sehr ähnlich ist.

Therapien

Wer ganz ohne Nikotin die schwierige Phase vom Raucher zum Nichtraucher überstehen möchte, kann auf verschiedene therapeutische Maßnahmen zurückgreifen. Manche Raucher entsagen der Zigarette nach mehreren Akupunktursitzungen. Auch Hypnose steht in dem Ruf, den drängenden Wunsch nach der Zigarette zu lindern. Zudem kann eine Verhaltenstherapie zum Erfolg führen. Dabei wird untersucht und gelernt, wie Alltagssituationen zu beherrschen sind, durch die der Griff nach der Zigarette ausgelöst wird.

Fazit

Rauchfrei zu werden ist ein schwieriges Unterfangen, das oft von Misserfolg begleitet wird. Die beschriebenen Methoden erleichtern es den Betroffenen, vor allem die schwierige Anfangsphase, die von heftigen Entzugserscheinungen gekennzeichnet ist, zu überwinden. Oft ist es eine Kombination verschiedener Maßnahmen, die zum Erfolg führt.

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