„Let´s dance“ vs. Wirklichkeit Wolfgang Krüppel trainiert eine Bundesliga-Formation

Grevenbroich · Für Tanz-Trainer Wolfgang Krüppel ist es wichtig, „dass Tanzen überhaupt im Fernsehen ist“. Allerdings sei „Let´s Dance“ nun einmal eine Show und damit manches anders als im wirklichen Tanz-Sport. Da gibt es zum Beispiel keine Juroren, die theatralisch ihre Wertungstäfelchen ziehen...

Wolfgang Krüppel mit zwei seiner Tänzerinnen.

Foto: Krüppel

Joachim Llambi, den manchmal polternden, stets aber besonders kritischen Juror, kennt Wolfgang Krüppel übrigens noch aus seinen aktiven Wettkampfzeiten, als die beiden gegeneinander getanzt haben. Mit seiner damaligen Partnerin konnte der Grevenbroicher viele Erfolge verbuchen. So waren die beiden zum Beispiel mehrfach Finalisten der Deutschen Meisterschaft.

Zuvor (in den Jahren 1991/92/ 93) tanzten sie für den TD TSC Düsseldorf „Rot-Weiß“ in der Bundesliga – Formation in den Standardtänzen. Der geübte „Let´s Dance“-Zuschauer weiß: Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Slowfox und Quickstep sind da gefordert. Auch hier erreichte er das Finale der Deutschen Meisterschaften.

Über zehn Jahre später kehrte Wolfgang Krüppel zu dem Düsseldorfer Club zurück, diesmal jedoch als Trainer. Mit im Team damals Valentin Lusin, der zusammen mit seiner Gattin Renata als Profi-Tänzer bei „Let´s Dance“ immer wieder für Furore sorgte.

Wolfgang Krüppel dirigiert vor den Wertungsrichtern die Standard-Bundesliga-Formation des TD TSC.

Foto: Krüppel

„Damals haben wir in Düsseldorf die deutsche Meisterschaft ausgerichtet und sind Dritter geworden“, erinnert er sich gerne. Dennoch hörte Krüppel beim TD TSC auf, weil er in Grevenbroich seine eigene Tanzschule und das „Tanz-Zentrum“ aufbauen wollte.

Doch seit Juni des vergangenen Jahres – die Formation des TD TSC war inzwischen wieder neugegründet worden und in die Bundesliga aufgestiegen – ist Wolfgang Krüppel jetzt zum zweiten Mal Trainer dort.

In der laufenden Saison steht er mit seiner Formation aktuell auf dem fünften Platz. Mit Tendenz nach oben, betont er nachdrücklich.

Das abschließende Tanz-Turnier gibt es am 2. April in Göttingen. Und dann kommt es auch auf die Wertungsrichter an. Die geben im wirklichen Tanzsport allerdings keine Punkte, sondern sortieren die Teams in eine Leistungsreihenfolge ein. Sie verteilen also die Plätze.

„Der fünfte Platz wäre ok“, kommentiert der Trainer aus Grevenbroich. Auch wenn ihm der vierte natürlich lieber wäre. Auf jeden Fall soll der Klassenerhalt gesichert werden (drei der neun Teams steigen am Ende übrigens ab).

Dafür wird dreimal die Woche trainiert. Krüppel griemelt: „Acht bis zehn Frauen, acht bis zehn Männer – das muss man alles koordinieren und unter einen Hut bringen.“ Da wäre Stress natürlich schon mal vorprogrammiert.

Denn, auch das wissen wir dank der TV-Show „Let´s Dance“: Tanzen ist auch immer ein Stück lodernde Leidenschaft...

(Gerhard P. Müller)