Verabschiedung Flüchtlinge & Corona

Grevenbroich · Ein Krisenstab ist eine besonders wichtige Form der Zusammenarbeit: Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen bringen in den Stabssitzungen ihr Knowhow und ihre Expertise ein.

Kreisdirektor Dirk Brügge (rechts) und Marcus Mertens, Leiter des Kreis-Ordnungsamtes, bei der Verabschiedung mit Oberstleutnant Lothar Peschges (Mitte).

Foto: RKN.

Das ist erforderlich, damit im Falle einer Großeinsatzlage oder im Katastrophenfall ein umfassendes Lagebild erstellt und darauf aufbauend die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden können, um die Auswirkungen von Schadensereignissen zu verringern oder im Idealfall sogar zu vermeiden.

Beim Rhein-Kreis ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ein Vertreter der Bundeswehr an der Arbeit des Krisenstabes beteiligt ist. 27 Jahre lange gehörte Oberstleutnant Lothar Peschges dem Krisenstab des Kreises an – zunächst als Stellvertreter, ab 2016 als Leiter des Kreis-Verbindungskommandos. Jetzt wurde Lothar Peschges in den Ruhestand verabschiedet. Nach mehr als 46 Jahren endete seine Dienstzeit als Soldat in der Bundeswehr.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke dankt Lothar Peschges für seinen vorbildlichen Einsatz, sein großes persönliches Engagement und die stets hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit. „In Krisenlagen und bei besonderen Herausforderungen war und ist die Bundeswehr für den Rhein-Kreis ein starker und zuverlässiger Partner. Lothar Peschges hat hierzu in seiner Zeit als Leiter des Kreis-Verbindungskommandos sowie als Verbindungsoffizier einen wesentlichen Beitrag geleistet“, betont Petrauschke.

Und: „Wie wichtig das Engagement der Bundeswehr auch im Alltag ist, haben viele Menschen nicht zuletzt während der Hochphase der Corona-Pandemie erfahren.“ Der Landrat erinnert jedoch nicht nur an den Einsatz der Soldaten bei der Kontaktnachverfolgung in dieser Zeit, sondern zum Beispiel auch an die Flüchtlingswelle 2015, als die Bundeswehr den Rhein-Kreis bei der Flüchtlingsaufnahme unterstützte.

Lothar Peschges ist in Neuss verwurzelt und lebt in Gnadental. Seine fundierten Kenntnisse über das Kreisgebiet sowie seine zahlreichen Kontakte waren bei der Arbeit im Krisenstab stets hilfreich. Er nahm hierbei auch an fast allen Übungen und Fortbildungen des Krisenstabes teil.

Zwei Erlebnisse aus seiner Zeit im Krisenstab wird Peschges nicht vergessen. Dabei handelt es sich zum einen um den persönlichen Kontakt zu Flüchtlingen aus Syrien, die in einer vom Rhein-Kreis aufgebauten Notunterkunft in der Sporthalle des BBZ am „Schwarzen Weg“ eine erste Aufnahme fanden. Insbesondere die Berichte der Flüchtlinge über ihre Erlebnisse haben Peschges tief bewegt.

Zum anderen ist er bis heute beeindruckt von der Arbeit des Krisenstabes während der Hochphase der Corona-Pandemie. „Das enge und schnelle Zusammenwirken der verschiedenen Akteure der Kreisverwaltung war vorbildlich“, sagt Peschges. „Das galt auch bei der Unterbringung der Soldaten, die im Rahmen der Amtshilfe beim Kreis-Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung eingesetzt worden sind.“

Kreisdirektor Dirk Brügge, der als Leiter des Krisenstabes des Rhein-Kreises fungiert, verabschiedete Lothar Peschges jetzt und sprach ihm für seinen langjährigen Einsatz seinen Dank aus. Peschges werde stets „einer von uns“ bleiben.

„In der Corona-Zeit hat sich die über Jahrzehnte geübte und gut funktionierende Einbindung der Bundeswehr über das Kreisverbindungskommando mehr als ausgezahlt“, betonte Brügge. „Oberstleutnant Lothar Peschges war maßgeblich durch entsprechende Hilfeleistungsanträge daran beteiligt, Bundeswehreinsatzkräfte im Rhein-Kreis einsetzen zu können.“

(-ekG.)