Landrat Petrauschke: „Verbindungen zur Stadt müssen verbessert werden“ Im Zuge eines neuen Betriebskonzeptes – bessere Bahnanbindungen

Grevenbroich · Lange Wartezeiten bei der Anbindung oder Ärger um einen verpassten Zug. Vor allem Jüchener beklagen, man könne eher Köln als Düsseldorf erreichen. Deshalb hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke jetzt über die Planungen hinsichtlich eines neuen Betriebskonzeptes für Grevenbroich, Rommerskirchen und Jüchen informiert.

Schon bald soll Grevenbroich mehrmals am Tag Richtung Köln angefahren werden.

Foto: Foto: pixelio.de/Rainer Sturm

„Die Erreichbarkeit der Oberzentren wie Köln und Düsseldorf muss verbessert werden“, fordert Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Und das soll bis 2025 langsam in kleinen Schritten umgesetzt werden. „Ab Dezember fährt die RB38 im 15-Minuten-Takt zu den Hauptverkehrszeiten zwischen Grevenbroich und Neuss“, freut sich Petrauschke. Zusätzlich fährt auch um 5.54 Uhr eine Bahn von Düsseldorf durch. Mehr Anfahrtszeiten konnten erst einmal nicht genehmigt werden, da zu viele Verbindungen den Düsseldorfer Hauptbahnhof anfahren würden und die Sicherheit hinsichtlich des Abstandes der Züge nicht mehr gewährt wäre. „An der Brücke am Rhein zwischen Neuss und Düsseldorf gibt es eine Schmalstelle, da kommen wir leider nicht zwischen“, so der Landrat. Noch nicht. Denn ab Dezember 2020 soll der neue Regionalhalt Düsseldorf-Bilk in Betrieb genommen werden, sodass der Stammtakt der RB38 dort halten werde. Des Weiteren sei eine Verlängerung der RB38 an Wochenenden bis zum Düsseldorfer Bahnhof in den Nahverkehrsplan des VRR aufgenommen worden.

„Der nächste Schritt ist die Anbindung an Köln voranzutreiben“, meint Petrauschke. So solle ab Dezember 2019 ein 30-Minuten-Takt der RE8 und RB27 von Mönchengladbach über Grevenbroich und Rommerskirchen nach Köln von Montag bis Samstag im Zeitraum von 6 bis 20 Uhr eingeführt werden. Mit der geforderten und geplanten Inbetriebnahme der S6, die sich aus der RB27 umwandeln soll, solle zusätzlich im 20-Minuten-Takt eine Anfahrt von Mönchengladbach bis Köln weiter nach Essen möglich sein. „Jüchen wird dann auch einmal die Stunde angefahren“, sagt Petrauschke. Dabei liege ihm vor allem am Herzen, dass die direkte Anbindung an den Flughafen bestehen bleibe. „Die Verbindung zu Köln und Düsseldorf soll aber noch weiter verbessert werden“, erklärt Hans-Jürgen Petrauschke, „Neuss ist eher nach Düsseldorf und Grevenbroich nach Köln gerichtet.“ Eine weitere Verbesserung der Betriebskonzepte sei derzeit erst einmal nicht erreichbar. „Klar habe ich noch mehr Wünsche, aber es sind keine Luftschlösser, die wir bauen, es muss auch alles der Realität entsprechen“, so Petrauschke weiter. Denn auch ein zusätzlicher Haltepunkt in Grevenbroich Süd würde im Blick behalten werden, habe aber keine Priorität. Und die Wünsche einer Verbesserung der Bahnanbindung hat nicht nur er. „Wir fordern eine gleiche Taktung zwischen Jüchen und Mönchengladbach wie sie für Köln und Grevenbroich geplant ist“, meint auch Jüchens Bürgermeister, Harald Zillikens, „und im Zuge dieser Veränderung wollen wir eine Barrierefreiheit an den Bahnhöfen in Hochneukirch und Jüchen schaffen.“ Und auch die Stadt Grevenbroich würde die Realisierung der S-Bahn begrüßen – mit Planungen aber erst einmal abwarten. „Das kommt ja nicht von heute auf morgen“, meint Ines Hammelstein, Pressesprecherin der Stadt Grevenbroich, „wir warten erst einmal ab, ob das auch wirklich beschlossen wird und schauen dann weiter.“

Alina Gries

(Kurier-Verlag)