Kölsche Toleranz: „Jeder Jeck is anders, ävver wie de bes, su bes de joot ...“
Grevenbroich · Wenn am 18. Juni die „Plus-X-Award-Bambini-EM 2016“ mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie startet, dann ist – nach dem großen Einlauf der „Nationen“ – auch Nicole Kempermann wieder mit dabei: Sie wird wie vor zwei Jahren die deutsche Nationalhymne auf dem grünen Rasen.
Live und in Farbe.
Es war wirklich ein Gänsehaut-Moment, als vor zwei Jahren das Stimmwunder aus Kapellen „Einigkeit und Recht und Freiheit“ anstimmte. Gänsehaut für die vielen Zuschauer, speziell für die Mamis, Papis und Großeltern der kleinen Kicker. Aber auch für Nicole Kempermann selbst, denn nicht erst seit Sarah Connor weiß man, dass Nationalhymnen auch so ihre Tücken haben können.
Vor zwei Jahren lief aber alles fehlerfrei und am 18. Juni dürfte die Sängerin, die in den vergangenen zwei Jahren karrieremäßig so richtig durchstarten konnte, mit deutlich ruhigerem Herzen auf den Rasen der Südanlage stapfen.
Nicole Kempermann stellte sich in diesen Tagen einem Interview des Erft-Kurier, bei dem sie in der ihr eigenen Art ganz offenen „Meinung“ vertrat.
Ist es etwas Besonderes die Nationalhymne bei einer solchen Veranstaltung auf dem grünen Rasen zu singen?
Besonders und definitiv was Anderes, als ich sonst mache. Wenn man bedenkt, wie viele Stars diese Ehre schon hatten, ist das schon extrem cool.
Einigkeit und Recht und Freiheit – was bedeutet Dir das?
Ich würde diesen Worten schon sehr viel Bedeutung beimessen! Einigkeit sollte zwischen den Menschen immer herrschen.
Recht ist ja in der heutigen Zeit ein Begriff, den jeder anders interpretiert... Ich finde aber, wenn es für „gleiches Recht für alle“ steht, hat es denn richtigen Sinn.
Freiheit, auch ein sehr heikles Thema im Moment ... Aber als Musikerin ist die Freiheit des Geistes schon sehr, sehr wichtig, und sollte von niemandem eingeschränkt werden.
Es muss ja nicht jedem gefallen, aber jeder hat ein Recht darauf.
Fühlst Du Dich als „Deutsche“? Oder doch eher als „Rheinländerin“?
(Meine Güte, alles sehr politisch hier!“)
Ich seh’ mich als Mensch. Aber als Rheinländerin würde ich wohl eher sagen: „Jeder Jeck is anders, ävver wie de bes, su bes de joot.“
Im Bambini-Alter, was hast Du da für einen Sport gemacht?
Ich habe tatsächlich auch Fußball bei den Bambini gespielt! Ich war Mittelstürmerin, bis es hieß, dass ich nicht mehr mit Jungen zusammen spielen darf, ab da hatte ich einfach keine Lust mehr ...
Kannst Du Dich für Fußball erwärmen? Für welche Mannschaft schlägt Dein Herz?
Joooaaa ... Ich bin Trikotsponsor der dritten Mannschaft des SC Kapellen, war aber auch schon lange nicht mehr auf dem Sportplatz ... Und ansonsten schaue ich Fußball nur freiwillig, wenn mindestens elf von den 22 Männern auf dem Feld gut aussehen ...
Nach dem erfolgreichen Jahr 2015 und der super erfolgreichen Session 2015/16 wie soll es in diesem Jahr mit Deiner Karriere weitergehen? Worauf können sich die Fans freuen?
Oh, ich hoffe, dass da noch einiges kommen wird! Wir arbeiten mit „Kempes Feinest“ fleißig an neuen Songs und hoffen, dass wir in diesem Jahr unser erstes Album auf den Markt bringen können. Und ansonsten natürlich „spielen, was das Zeug hält“! Es macht einfach Mega-Spaß mit meinen Jungs und wir sind alle mega motiviert!
Was war eigentlich das letzte Konzert, auf dem Du warst und bei dem Du so richtig abgegangen bist?
Fünfmal hintereinander „Kasalla“ live im „Gloria Theater“ in Köln. Wir waren Vorband und haben dann fünf Tage lang vor der Bühne, während „Kasalla“ gespielt hat, „affjespack“, was das Zeug hält! „Stadt met K“ ist zum Springen und ausrasten einfach mega!
Übrigens: Die Castings-Shows im Fernsehen (zum Beispiel „DSDS“) werden jetzt ohne Altersbeschränkung nach oben gemacht …
Für wie alt hälst du mich??? Ich glaub, das ist nix für mich, dazu fehlt mir wohl der dramatische Hintergrund, den die anderen Künstler da meistens schon erlebt haben. Dazu geht es mir zu gut ... Tolle Familie, Freunde, Band ... Das wäre wohl nicht spannend genug für die Zuschauer.