Der Exodus der Pfarrer: „Diaspora“ an der Erft?
Grevenbroich · Es kommen schwere Zeiten auf die Katholiken an Erft und Gillbach zu: „Im Erzbistum Köln steht nicht mehr für jeden der 180 Seelsorgebereiche ein leitender Pfarrer zur Verfügung. Für ,Elsbach/Erft’ wird bereits seit dreieinhalb Jahren gesucht, im Herbst geht Pfarrer Lorenz (,Niedererft’) in den Ruhestand, 2017 Dechant Monsignore Freericks in Rommerskirchen und 2018 Pfarrer Houben (,Vollrather Höhe’)“, machte Monsignore Guido Assmann bei einem Abend mit den Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen deutlich.
Was bedeutet dies konkret für die heimischen Seelsorgebereiche? Zum 15. August wird Kreisdechant Guido Assmann von seiner Aufgabe als Pfarrverweser im Bereich Elsbach/Erft entpflichtet. Kaplan Michael Mohr wird als leitender Pfarrer in einem anderen Seelsorgebereich gehen, dafür kommt ein anderer Priester als Kaplan. Pfarrer Houben wird als Pfarrverweser ernannt.
Zum 1. Oktober geht Pfarrer Heinz-Theo Lorenz in den Ruhestand. Houben wird dann auch Pfarrverweser für den Bereich „Niedererft“. Zum 15. Oktober wird der Kaplan von „Elsbach/Erft“ als Kaplan für die drei Grevenbroicher Seelsorgebereiche ernannt. Zusätzlich wird ein weiterer Priester als Pfarrvikar für die drei Seelsorgebereiche eingesetzt.
Im Sommer 2017 geht Pfarrer Franz Josef Freericks in den Ruhestand. „Es ist bereits klar, dass dann kein Priester für das Amt des leitenden Pfarrers für diesen Seelsorgebereich zur Verfügung steht“, so Assmann wörtlich. Im Sommer 2018 geht Pfarrer Houben in den Ruhestand.
Assmann: „Die pastoralen Veränderungsprozesse begleitend sucht die Hauptabteilung ,Seelsorge Personal’ einen geeigneten Priester, der perspektivisch und so schnell wie möglich Leitender Pfarrer in Grevenbroich und auch Rommerskirchen-Gilbach wird.“
Für die Seelsorgebereiche in Grevenbroich und Rommerskirchen gibt das Erzbistum Köln demnach eine Stellenzusage für die nächsten fünf Jahre von mindestens: 6,5 Priestern, einem Diakon, drei Gemeinde-oder Pastoralreferenten sowie
vier Verwaltungsleiterinnen auf.
„Es ist pastorales Ziel, dass die Gemeinden vor Ort lebendige Orte des Glaubens und des geteilten Lebens bleiben und immer mehr werden; die Formen und Weisen werden sich verändern“, so Assmann. Für die Gestaltung dieser Kirche vor Ort sind alle miteinander gerufen. „Es gilt dabei den Reichtum der Charismen genauso wie die begrenzten Kräfte in den Blick zu nehmen“, resümiert Assmann vielsagend.