Bunte Dachziegel als Spende an den Tierschutzverein

Das Corona-Virus hat zwar die Welt still gelegt, die Tiere in den Tierheimen müssen aber immer noch wie gewohnt versorgt werden. Das erfordert das Engagement der Mitarbeiter und der Ehrenamtlichen. Und um die zu schützen, wurde das Tierheim vom Veterinäramt für den Publikumsverkehr gesperrt.

Benjamin Pasternak sorgt sich auch in Zeiten von Corona um die Tiere im Tierheim Oekoven.

Oekoven. Doch die Mitarbeiter stehen vor einem weiteren großen Problem: Denn dank des Verbotes von Veranstaltungen fällt auch der beliebte Oster-Basar Anfang April aus. Und die Einnahmen davon werden eigentlich für die dringende Reparatur des Daches benötigt. Das Team um Benjamin Pasternak, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den Rhein-Kreis am Standort Oekoven, hat sich etwas Besonderes einfallen lassen.

„Unser Oster-Basar ist ein fester Bestandteil unserer Zusatzeinkünfte für unseren Tierheimbetrieb. Außerdem hatten wir eine tolle Aktion zur Finanzierung unserer dringend notwendigen Dachsanierung geplant“, so der Rommerskirchener traurig.

Und das Dach des alten Bahnhofgebäudes hat dringend die Reparatur notwendig, um dort auch weiterhin den Tieren ein gutes und sicheres Zuhause zu bieten. 65.000 Euro wird die Sanierung kosten. Ein hoher Betrag, der für den Verein nicht einfach zu bezahlen ist.

„Dafür brauchen wir Spenden“, erklärt Pasternak. Er und sein Team müssen sich auch in Zeiten von Corona weiterhin für das Projekt engagieren, damit es schnell weitergeht, wenn der Normalbetrieb wieder anläuft. Und dafür haben sie sich nun eine neue, tolle Idee einfallen lassen.

Das Prinzip ist leicht wie der Vorsitzende erklärt: „Anhand des vorliegenden Angebotes haben wir uns ausgerechnet, was die Instandsetzung für eben genau die Fläche eines Dachziegels insgesamt kostet. Das ist dann inklusive der Arbeiten, Lattung, Dämmung und so weiter. Spender sollen die Möglichkeit bekommen, einen (oder mehrere) Dachziegel symbolisch für diesen Preis von 20 Euro zu erwerben. Sie dürfen dann den Ziegel von unten beschriften, bemalen oder bekleben – mit ihren Grußbotschaften, Widmungen und Erinnerungen oder was auch immer beliebt.“

So werden die Gedanken und Wünsche ein Teil der Geschichte des Tierheims und geben zusätzlich den tierischen Schützlingen ein trockenes Dach über dem Kopf. Wird unser tägliches Leben wieder zur Normalität zurück kehren, wird es vermutlich einen Aktionstag geben, bei dem die Dachziegel angemalt werden. „So lange müssen wir leider noch warten“, so der Vorsitzende.
Ansonsten dreht sich in Oekoven gerade alles darum, die engagierten Mitarbeiter sicher zu schützen:

„Wir müssen die Tiere versorgen. Deshalb hat das Veterinäramt unser Tierheim auch für den Publikumsverkehr geschlossen. Wenn sich bei uns jemand anstecken würde und dann nachher noch fünf Mitarbeiter gleichzeitig ausfallen, hätten wir ein großes Problem. Wir müssen so lange es geht durchhalten, um für die Tiere da zu sein und sie versorgen zu können.“

Dennoch wird diese Entscheidung auch schweren Herzens akzeptiert, wie Pasternak erläutert: „Wir hatten gerade fünf, sechs Leute, die Interesse an einem Tier hatten. Teilweise sogar an Tieren, die schon lange bei uns sind und die ein neues Zuhause verdient haben. Aber wir hoffen einfach, dass diese Menschen die Tiere auch noch zu sich holen möchten, wenn die schlimme Zeit von Corona vorbei ist.“

Julia Schäfer