Blitzer-Apps bringen 75 Euro und einen Punkt in Flensburg
Blitzer sind der natürliche Feind der meisten Autofahrer. Viele Fahrer lassen sich deshalb mit speziellen Programmen auf dem Handy vor Radarkontrollen warnen. Wer mit einer solchen „Blitzer-App“ erwischt wird, muss allerdings mit einem Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen, wie der Anwaltverein Mönchengladbach mitteilt.
„Blitzer-Apps“ zeigen die Standorte von fest installierten und teilweise auch von mobilen Blitzern an. Nähert sich der Fahrer einer Messung, erhält er eine Warnmeldung und kann rechtzeitig seine Geschwindigkeit anpassen.
So praktisch diese Anwendungen auch sein mögen: Sie sind grundsätzlich illegal. „Die Straßenverkehrsordnung verbietet den Gebrauch von Geräten, die geeignet sind, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen“, sagt Rechtsanwalt Michael Rost, seines Zeichens Vorsitzender des Anwaltvereins Mönchengladbach.
Als Autofahrer darf man „Blitzer-Apps“ und Navigationsgeräte mit entsprechender Funktion zwar erwerben und besitzen, aber nicht benutzen. Wird man mit aktivierter Blitzer-App erwischt, muss man mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Allerdings ist es für die Polizei nicht einfach, dem Fahrer die Benutzung einer „Blitzer-App“ nachzuweisen.
Die Beamten dürfen ein Fahrzeug nur durchsuchen, wenn ein konkreter Verdacht und zudem Gefahr im Verzug besteht.
„Wenn der Fahrer dem Polizisten die aktive App nicht gerade unter die Nase hält, dürfte sich dieser Verdacht nur schwer begründen lassen“, so Rechtsanwalt Michael Rost gegenüber der Redaktion.
Weitere Informationen oder rechtliche Unterstützung im Ernstfall erhalten Betroffene bei ihrer Rechtsanwältin oder ihrem Rechtsanwalt.
Der Anwaltverein Mönchengladbach führt übrigens eine Liste mit den Schwerpunkt-Rechtsgebieten seiner Mitglieder.
Die Geschäftsstelle nennt jedem Interessenten unter der amtlichen Telefon-Ruf-Nummer 02161/17 79 29 drei Anwälte zu dem gewünschten Rechtsgebiet.
-ekG.