Die Cornwall-Krimis Aufmerksame Fans helfen Arnold Küsters
Grevenbroich · In seinem ersten Fall musste Simon Jenkins im südenglischen Cornwall auch gegen eine dunkle, schwarze See ankämpfen. „Die ist typisch für den Herbst. Pilcher-like ist sie im Sommer. Dann gibt es dort auch tolle Sandstrände“, weiß Arnold Küsters. Der zweite Band spielt denn auch im Sommer. Band drei (gerade im Lektorat) bietet dann Frühlings-Impressionen und Band vier (gerade vom Verlag angefordert) bringt – quasi um die Jahreszeiten voll zu machen – Winterwetter. „...und das wird dann wieder düster und hart!“
Arnold Küsters ist in Grevenbroich bekannt geworden an der Bluesharp in der Band „Stixx“. Und durch seine Bökelberg- und Heimatkrimis. Bekanntermaßen hat es ihn inzwischen nach Cornwall gezogen. Für lange und ausführliche Urlaube. Und als Krimi-Autor. Sein erster Roman „Klippentod“ reüssierte. Inzwischen ist der zweite, „Klippengrab“, auf dem Markt. Übrigens bereits in der zweiten Auflage.
Dabei benutzt Küsters „Ian Bray“ als Pseudonym. Den Namen durfte er sich selber aussuchen und der soll, auf Wunsch des Verlages, dem Buch eine größtmögliche Nähe zu Cornwall verleihen.
Die Zusammenarbeit mit dem Verlag bezeichnet der langjährige Erfolgsautor als „ziemlich entspannt“. Immerhin ist wie gesagt der dritte Band in Arbeit. „Klippengrab“ soll im kommenden Frühjahr erscheinen. Und für Band vier gibt es eine zweiseitige Plot-Skizze, die just in dieser Woche vom Verlag abgenickt wurde.
Küsters über seinen neuen Verlag: „Die haben schon Geduld. Aber das sind auch Wirtschaftsunternehmer. Die schauen schon auf die Verkaufszahlen.“ Die aber stimmen bei Ian Bray und Küsters...
Immerhin gibt es eine treue Leserschaft, eine klare Fangemeinde. Die hat ihm sogar bei Band zwei geholfen. „Sehr aufmerksame Leser haben mich auf einen Fehler im Buch hingewiesen, der keinem Lektor und keinem Kontrolleur aufgefallen, der aber nun in der zweiten Auflage beseitigt worden ist“, lacht der gelernte Journalist. Im Roman wird ein Torso gefunden. „Ein paar Seiten weiter faselt einer was davon, dass der Zahnstatus keine Erkenntnisse gebracht habe... Aber ein Torso hat selten einen Kopf.“
Ende April konnte Arnold Küsters nach Corona endlich wieder einmal nach Cornwall reisen, den Ort und den Ex-Polizisten besuchen, die quasi Vorlage für seine Erzählungen sind. Wieder durch den Ort zu gehen, sei schon ein ganz besonderes Gefühl gewesen, erinnert er sich leise lächelnd: „Ich glaubte fast, ich gehe gerade durch meinen eigenen Roman.“
Natürlich kennen die Dorfbewohner dort sein Buch, das nur in Deutschland erschienen ist, nicht. Aber sie wissen davon, dass sie Vorlagen geliefert haben. „Es gibt dort einen Buch-Club“, erzählt der Autor. Der werde von Mary geleitet, die ihn zu einer Lesung überredet habe. Ihr Mann habe acht Seiten ins Englische übersetzt. „Und dann habe ich eines Dienstags Nachmittags in einem Pavillon gesessen, umgeben von einem Kreis älterer, grauhaariger, Tee trinkender Damen im Agatha-Christie-Style, die meinen Zeilen lauschten. Die waren jeweils total begeistert und hatten hinterher noch tausend Fragen an mich.“