Immobilien Altes Haus verkaufen, sanieren oder abreißen? Aspekte für nötige Veränderungen

Omas klein' Häuschen ist ein wohl gemeintes Erbe, doch oft als Altbau weder klimafreundlich noch besonders wohnlich. Als Alternative zum Abriss kann eine Sanierung den Wohn- und Verkaufswert steigern. Beim Verkauf verzichten die Erben möglicherweise auf ihre finanziell sichere Zukunft im Eigenheim.

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Ein altes Haus besser nicht verkaufen wie gesehen

Bewohner und ständige Besucher achten auf die Wohnlichkeit stärker als auf den Zustand der Bausubstanz. Sobald sie selbst die Eigentümer sind, möchten sie vielleicht die Last des Unterhalts durch einen Verkauf abgeben. Allerdings gibt es praktisch kein Haus, das nach 20 oder 30 Jahren Wohnbestand mängelfrei bleibt. Es jetzt ohne Gutachten und Schönheitsreparaturen zu verkaufen, kann Kaufbeträge in zweistelliger Höhe kosten.

Wenn Verkauf, dann Maklerkosten und mögliche Gewinneinbußen vergleichen

Ein ungewolltes Haus soll oft schnellstmöglich verkauft werden. Leider geschieht das aus Unwissenheit oder falsch verstandener Sparsamkeit überstürzt und fast immer deutlich unter Wert. Beim Hausverkauf ohne Makler müssen die Hauseigentümer selbst Verkaufswerbung betreiben. Ohne Erfahrung mit dem Immobilienmarkt verzichten sie auf ein Exposé, Preisvergleiche und weitere verkaufsfördernde Faktoren. Wenn überhaupt, erreicht die wenige Verkaufswerbung höchstens Zufallsinteressenten statt einer Zielgruppe. Prozentual stehen den drei- oder vierstelligen Maklerkosten für die Beauftragung der Experten vier- bis fünfstellige Gewinneinbußen durch versäumte Details einer professionellen Angebotsvorbereitung gegenüber.

Fördermöglichkeiten für Altbausanierungen

Bund, Länder und Kommunen bevorzugen Sanierungsprojekte für Bestandsbauten. Denn Abriss bedeutet, dass ein versiegelter Boden und – je nach Alter und Standort des Gebäudes – jede Menge Bauschutt mit Altlasten zurückbleibt. Gefördert wird fast eine energetische Komplettsanierung. Einzelmaßnahmen wie der Austausch maroder Heizkörper, Dachsanierungen oder Kellerdämmung sind je nach Region und Bundesland in jährlichen Fördertöpfen ausgelobt. Eine Antragsstellung auf solche Gelder erfolgt am besten früh im Jahr. Sind die Geldtöpfe dann schon leer, ist ein Jahr Wartezeit dennoch besser als ein überstürzter Verkauf oder gar Abriss.

Energiewerte mit Förderung und Eigeninvestition durch Solarausstattung verbessern

Das neue GEG ab 2023 hat ehrgeizige Ziele, die mit privaten Geldern vieler Hauseigentümer im Zeitplan kaum umsetzbar sind. In kleinen Schritten kann zumindest die Energiebilanz mit solar betriebener Gartenbeleuchtung verbessert werden. Ist das Haus innen erst einmal vernünftig gedämmt, sparen Solaranlagen auf dem Dach, an der Fassade oder auf einer Freifläche im Garten für die nächsten Jahrzehnte erhebliche Stromkosten. Selbst ein Balkonkraftwerk reduziert diese Folgebelastung effektiv, mindestens für einzelne Stromabnehmer wie Waschmaschine oder Stand-by-Geräte (Kühlschrank, Tiefkühler, Home-Entertainment).

Abriss - letzte und schlechteste Option für Werterhalt und Umwelt

Alte Häuser sind oft zu Klimabedingungen gebaut, die sich stark verändert haben. Dies kann die Bausubstanz derart beschädigen, dass eine Sanierung keine statische, technische oder optische Verbesserung bringt. In solchen Einzelfällen hilft nur der Rückbau von Fachwerk oder Ziegelbau. Unausweichlich ist dies, sobald die Bausubstanz unbewohnbar ist, Passanten und die Verkehrssicherheit im Umfeld des Baugrundstücks gefährdet. Zu bedenken ist für die Entscheidung ebenfalls, wie der übrige Baugrund möglicherweise von Schadstoffen befreit und entsiegelt werden soll.

Fazit:
Häuser werden nicht für die Ewigkeit, sehr wohl allerdings für viele Generationen gebaut. Durch Sanierung verbessert sich ihr Verkaufs- und Wohnwert deutlich. Abriss ist die schlechteste Option, falls lange nicht repariert wurde und nur so Sach- und Umweltschäden vermeidbar sind.