Aktion „Mundschutz für Grevenbroich“

Die Situation ist dramatisch: In Altenheimen, Arztpraxen und teilweise sogar Krankenhäusern fehlt Mundschutz. Und der wird dringend benötigt, damit sich die Menschen, die dort arbeiten, leben, behandelt werden vor der Infektion schützen können. Zum Glück gibt es Ehrenamtler, die sich bereit erklärt haben, Mundschutz-Hilfen zu nähen. Doch der Bedarf ist so hoch, dass sie dringend noch Unterstützung brauchen.

Chiara Middeldorf unterstützt ihre Mama Claudia. Sie zeigt, wie die Masken aussehen.

Grevenbroich. Claudia Middeldorf hat in der vergangenen Woche von der Not erfahren und kurzerhand die „facebook“-Gruppe „Mundschutz für Grevenbroich“ ins Lebens gerufen: „Die Mitarbeiter von Altenheimen und Arztpraxen sind verzweifelt. Es gibt keinen Mundschutz mehr, in Zeiten, in denen sie ganz besonders darauf achten müssen, sich zu schützen, haben sie dazu keinerlei Möglichkeiten.“

Was das bedeuten kann und wie schnell sich das Virus in Einrichtungen verbreiten kann, zeigt die traurige Ausbreitung im Würzburger Altenheim, in dem innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen am Corona-Virus starben.
„Natürlich stellen wir keinen medizinischen Mundschutz her. Aber unser Schutz ist besser als gar kein Schutz. Und er hilft allein schon dabei, dass man sich automatisch nicht mehr so oft ins Gesicht fasst“, weiß Middeldorf.

Die immens hohe Nachfrage (weit über die Grenzen der Schloss-Stadt hinaus) gibt ihr Recht: „Wir kommen kaum hinterher. Die Anfragen explodieren. Jeden Tag kommen neue Hilferufe. 200 Masken haben wir schon verteilt, aber wir könnten gerade tausende vermitteln.“

Und das führt dazu, dass Middeldorf und ihre Mitstreiter dringend Unterstützung suchen: Wer nähen kann, darf sich gerne bei der Initiatorin melden (per Nachricht an 0176/34 58 10 92 senden). Und auch wer Stoff oder Schrägband oder eine kleine Finanzspritze spenden möchte, darf sich gerne melden. „Wir merken, dass es den nähenden Menschen auch gut tut, eine Aufgabe zu haben. Etwas Sinnvolles für den Kampf gegen Corona zu tun“, erzählt sie.
Informationen zum Schnittmuster gibt es in der Gruppe „Mundschutz für Grevenbroich“. Middeldorf erklärt, was es zu beachten gilt: „Der Stoff muss kochfeste Baumwolle sein, das Garn ebenfalls, da die Masken ausgekocht werden und so mehrfach verwendet werden. Das Ziel wäre, dass jeder, der Masken benötigt, zwei zum Wechseln zur Verfügung hat.“