Abwassergebühren-Ranking der IHK Grevenbroich im Mittelfeld
Grevenbroich/Rommerskirchen · In Kaarst zahlen die Unternehmen die wenigsten Abwassergebühren am Mittleren Niederrhein – mehr als die Hälfte weniger als in der Stadt Viersen, der Kommune mit den höchsten Abwassergebühren in der Region. Auch die anderen Kommunen im Rhein-Kreis schneiden im Vergleich recht gut ab.
Das ist das Ergebnis eines Abwassergebührenrankings, das die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bei der „Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln Consult GmbH“ in Auftrag gegeben hatte. Neben den 19 Städten und Gemeinden des IHK-Bezirks wurden sechs Kommunen aus dem Kreis Mettmann bewertet.
Die Stadt Neuss belegt unter den Städten des IHK-Bezirks Platz fünf. Höhere Gebühren als in Neuss zahlen Unternehmen im Rhein-Kreis in Jüchen (Platz 7), Korschenbroich (Platz 9) und Grevenbroich (Platz 10).
Die teuerste Kommune ist Rommerskirchen. Sie belegt den 13. der insgesamt 19 Plätze.
„Die Höhe der kommunalen Gebühren ist für die Unternehmen nach der Höhe der Gewerbesteuer der zweitwichtigste Standortfaktor im Bereich ,Kommunale Kosten und Leistungen‘“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Umso bedenklicher ist es, dass ausgerechnet dieser Standortfaktor bei den Umfragen im Rahmen unserer Standortanalysen immer schlecht abschneidet.“
Hinzu kommt: „Unternehmen mit mehreren Standorten haben uns darauf hingewiesen, wie unterschiedlich die Gebührensätze – insbesondere bei den Abwassergebühren – sind“, sagt Steinmetz. „Deswegen haben wir das Abwassergebühren-Ranking in Auftrag gegeben.“ Ziel sei es, die Diskussion mit objektiven Daten zu versachlichen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Abwasserkosten in der Region tatsächlich stark unterscheiden. „Natürlich haben auch äußere Rahmenbedingungen wie das Alter des Kanalnetzes ihren Anteil an der Höhe der Abwassergebühren. Dass innerhalb einer räumlich sehr engen Region wie dem Mittleren Niederrhein allerdings derart große Unterschiede zu finden sind, hat uns überrascht“, erklärt Hanno Kempermann, Geschäftsführer der „IW Consult GmbH“.
Und Steinmetz ergänzt: „Wir verstehen das Abwassergebühren-Ranking auch als Service für die Kommunen, die nun wissen, wo sie stehen. Bei den Kommunen im letzten Drittel erwarte ich, dass die Gründe für die überdurchschnittlich hohen Gebühren benannt werden.“
Steinmetz kündigt an: „Wir werden das Ranking fortan regelmäßig wiederholen, denn es schafft Transparenz für einen Kostenfaktor, der sich aus komplizierten kommunalen Satzungen ergibt.“ Außerdem hat die IHK die Oberbürgermeister und Bürgermeister aus der Region um eine Stellungnahme gebeten.