„Sanfte Separation“: Jetzt haben die Bürger das Sagen

Grevenbroich · Eine Aussage der Verkehrs-Experten, die jetzt im Rahmen einer Bürgerversammlung die Ergebnisse eine Untersuchung aus dem Sommer vorstellten, dürfte SPD-Chef Daniel Rinkert besonders gefallen haben: Weder die Parkplätze noch die Parkhäuser in der Innenstadt sind ausgelastet.

Schlechte Noten vergaben die Verkehrs-Experten dem „Platz der Deutschen Einheit“ in seiner jetzigen Form: Zu dunkel, zu unattraktiv. Quasi ein Blindwum-Anhängsel an den überdimensionierten Kreisverkehr. So ihre nahezu vernichtende Beschreibung. Und natürlich hatten sie auch Ideen, wie er nicht nur besser aussehen, sondern zugleich auch identitätsstiftend fürs Bahnhofs-Carrée sein könnte: Das Denkmal wird nach vorne in Spitze gezogen, hinten wird ein Spielplatz integriert. Dazwischen die Möglichkeit, sich zu treffen. Und heller soll alles werden. Doch das sei natürlich nur eine Idee, die wirkliche Konzeption soll mit den Bürger gemeinsam im kommenden Jahr erarbeitet werden.

Ein Drittel bis die Hälfte der Zeit stehen sie leer.

Das gilt nicht zuletzt auch für den „Platz der Republik“, den die Grevenbroicher Sozialdemokraten gerne in anspruchsvolles Bauland verwandeln würden. (Schützen-Präsident und FDP-Stadtrat Peter Cremerius hatte ja schon in unseren Schützenfest-Festausgabe darüber spekuliert, dass sich der angestammte Schützenplatz wohl nicht mehr lange halten lasse.)

Grundsätzlich kamen die Verkehrs-Experten, der in ihrer Analyse mit der RWTH in Aaachen zusammenarbeiteten, zu dem Ergebnis, dass der Verkehrsfluss in der Innenstadt weitgehend in Ordnung sei: Der Durchgangsverkehr beschränke sich auf die Hauptstraße (Ostwall); im Bereich des Schwerlastverkehrs seien vorwiegend Busse gezählt worden.

Dennoch konnten sich Jan Siebenmorgen und Bernd Niedermeier natürlich Verbesserungen vorstellen. Der „Platz der Deutschen Einheit“ beispielsweise könne einladender und „Tor zum Quartier“ gestaltet werden. Für alle Straßen, die nicht für den Durchgangsverkehr gedacht sind, wünschen sich die beiden eine „sanfte Separation“: Den Straßenraum sollen alle gleichberechtigt nutzen; die Fahrbahn wird schmaler, die Bereiche daneben breiter, besser nutzbar und nahezu ebenerdig angelegt.

Wichtige Voraussetzung dafür sei aber, dass auch wirklich Fußgängerverkehr generiert wird. Im kommenden Jahr sollen die Ideen und Pläne mit den Bürger diskutiert, 2017 sollen die Beschlüsse gefasst werden. 2018 könnte dann mit dem Umbau begonnen werden. Dazwischen soll es immer wieder Bürger-Abende geben. Der neue Stil im Krützen-Rathaus.

(Kurier-Verlag)