Neue Familienbildungsstätte in Gustorf Rappelkiste geht an den Start
Gustorf · „Bald ist es endlich soweit!“ berichteten Melanie Abels und Christina Heck-Herrmann voller Vorfreude im Vorfeld auf die Eröffnung ihrer Räumlichkeiten. Am heutigen Montag geht die „Rappelkiste“ als neue Familienbildungsstätte in Gustorf nun auch an den Start.
Verkehrsgünstig gelegen finden die Gustorfer, Gindorfer und Grevenbroicher Bürger nun in der ehemaligen Sparkassenfiliale an der Schellestraße Kurs-, Beratungs- und offene Angebote, die das Familienleben bereichern und begleiten sollen. Gegründet wurde die „Rappelkiste Grevenbroich“ im Herbst 2016 als spielpädagogischer Dienst. Zielsetzung war hier von Beginn an, mit leicht zugänglichen Spielangeboten verschiedene Veranstaltungen für die junge Altersklasse stadtweit zu bereichern.
Elementare Bestandteile dieses Dienstes waren und sind auch heute noch: Eine 20 Quadratmeter große Hüpfburg sowie diverse Themenkisten für Spiel und Bewegung, zum Kostümieren sowie Musizieren. „Als Reaktion auf die Pandemie und die massiv darunter leidende Gesundheit der Kinder haben wir dann unter dem Titel „Kulturkiste“ im vergangenen Jahr erstmals ein Angebotspaket der offenen und kulturellen Kinder- und Jugendarbeit schaffen können“ erläutert Melanie Abels vom Trägerverein die jüngeren Entwicklungen.
„Mithilfe von Fördergeldern aus dem sogenannten Aufholpaket konnten wir die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen positiv beeinflussen und ihnen helfen, eigene kreative Kompetenzen zu entwickeln“ führt Abels weiter aus. Auf Grund der großen Nachfrage bei diesen Angeboten, dem positiven Feedback von Kindern und Eltern sowie dem eigenen Bestreben folgend, die Lebenswelt von Kindern und Familien positiv prägen zu können, entstand bei den beiden Fachfrauen im Herbst vergangenen Jahres die Idee, eine eigene Familienbildungsstätte zu eröffnen.
Zur Entscheidung für die ehemalige Sparkassenfiliale als Räumlichkeit weiß Sozialpädagogin Heck-Herrmann zu berichten: „Im Herzen Gustorfs ist dies unser absolutes Lieblingsobjekt: Schön geschnitten, gut gelegen, barrierefrei, mit viel Licht, tolle Erreichbarkeit und mit drei Kitas, einer Grundschule sowie breitgefächertem Engagement in den Bereichen Brauchtum, Sport und Gesellschaft ein bestens passender Sozialraum.“
Unter Zuhilfenahme verschiedener Experten aus den Bereichen Jugendhilfe, Finanzen, Steuer und Bau wurden Ideen ausgetauscht, Fördergeber gesucht und gefunden sowie die Machbarkeiten geprüft. Im Januar 2022 konnte dann der Mietvertrag unterzeichnet werden und die entsprechenden Umbauten beginnen. Heute geht es nun offiziell los: Babymassage, Krabbel-, Spiel- und Kindergruppen, Theaterpädagogik, auch Kurse für Erwachsene sind Beispiele aus dem umfassenden Kursangebot, das ausführlich auf der Website www.rappelkiste-gv.de einsehbar ist.
„Ein 14-köpfiges Team unterschiedlichster Professionen steht bereit und freut sich darauf, ein vielfältiges Angebot für Babys, Kinder und Familien anzubieten“ verrät Heck-Herrmann als künftige Einrichtungsleitung. Auch kostenfreie Angebote gehören zum Programm: Montags und freitags nachmittags von 15 bis 18 steht die „Rappelkiste“ allen Kindern bis zwölf Jahren offen, die bis zu einem Alter von sieben Jahren in Begleitung ihrer Eltern, ab sieben Jahre allein nach Herzenslust spielen und „abhängen“ können.
Spieleburg, Jugendraum und ein buntes Angebot an Gesellschaftsspielen sollen dafür sorgen, dass keine Langeweile aufkommt. Besondere Feiern und Aktionen wie bspw. an Halloween, St. Martin oder ähnliches werden ebenso folgen. Erzieherin und Kindersporttrainerin Melanie Abels ergänzt hierzu: „Als Begegnungsort für Eltern mit Kindern gibt es darüber hinaus das Stillcafé am Mittwoch und das Familiencafè am Freitagmorgen, in denen Austausch, Zusammensein und Spiel in gemütlicher Runde möglich sind. Auch im Bereich Lernförderung haben wir mit einer Hausaufgabenbegleitung in deutscher und arabischer Sprache sowie einem innovativen Lerncoaching, in dem das Lernen gelernt werden darf, einiges zu bieten.“
Ein Beratungsangebot zu Fragen des Familienlebens, insbesondere rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre eines Kindes runden das Angebot ab. In der Aufarbeitung belastender Geburtserlebnisse möchte die „Rappelkiste“ Tabus brechen und präventiv ansetzen, indem Familien hierfür kompetente Unterstützung finden. Auch das Mieten der Räumlichkeiten bspw. für Kindergeburtstagsfeiern gehöre zur Konzeption.
„Das Angebot der Rappelkiste ist breit gefächert, bunt, lebendig und flexibel, so wie das Leben mit kleinen und großen Menschen eben auch ist“ fassen Abels und Heck-Herrmann ihre Zielsetzung zusammen. Weitere Informationen sowie Anmeldungen sind auf der Website des Vereins erhältlich. Am 9. September soll die Eröffnung zudem mit einem großen Straßenfest gefeiert werden.