Die Top-Kurier-Spielplatz-Tester: Welcher Spielplatz ist der Schönste? Jüchens Kids als sehr kritische Jury

Jüchen · "Fünf Schaufeln hat kein Spielplatz in Jüchen verdient", äußert sich Eric Rasch kritisch, "dafür bräuchte ein Spielplatz meiner Meinung nach normale Schaukeln, einen großen Turm mit einer großen Rutsche und ein Klettergerüst, an dem man Hangeln oder Balancieren kann." Bisher ist der neunjährige immer gerne auf den Spielplatz an der Stadionstraße gegangen.

Foto: Alina Gries

Seitdem das große Klettergerüst abgerissen wurde, sucht er den Spielplatz nicht mehr so gerne auf. Als Spielplatz-Jury testet Eric daher noch einen weiteren Spielplatz in Jüchen und Garzweiler und entscheidet am Ende: Welcher Spielplatz ist der Schönste?

Foto: Alina Gries

Gierath. "Mit dem Klettergerüst war der Spielplatz vor allem schön für Ältere, deswegen geht Eric öfter zum Palmspielplatz im Auenfeld", meint Muteter Kerstin Rasch. Seit geraumer Zeit steht statt des Gerüstes nur noch ein Bau-Zaun auf der Fläche an der Stadionstraße. Warum das Gerüst entfernt wurde oder ob ein Ersatz angedacht ist, weiß keiner der kleinen Besucher. Klarheit gibt Gemeindesprecher Norbert Wolf: "Wir bauen Gerüste nur ab, wenn sie nicht repariert werden können oder nicht verkehrssicher sind. Ob etwas Neues an dieser Stelle platziert wird, ist nicht sicher."
Dafür findet Eric schnell eine Alternative. "Ich klettere dann die Netzspinne hoch, obwohl die auch etwas morsch ist und ich oft das Gefühl habe, herunterzufallen", überlegt der Jüchener. Neben Fußballtoren, einer Seilbahn und einem kleinen Gerüst für Kinder verliert er jedoch schnell die Lust am Spielen. Mit Hinblick auf kaputte Bänke und Müll verteilt auf den gesamten Platz hat Eric eine Entscheidung getroffen: Drei von fünf Schaufeln gibt es für den Spielplatz an der Stadionstraßen.

Beim nächsten Spielplatz an der Garzweiler Allee sieht die Begeisterung schon ganz anders aus. Neben einem Gerüst mit unterschiedlichen Elementen zum Hangeln, Klettern und Balancieren, einer Wippe, Nestschaukel und einem anderen Gerüst findet Eric: Vier Schaufeln gibt es hierfür. Einziges Manko: Es fehlt etwas für Ältere.
Beim letzten Spielplatz an der Friedhofstraße/Ecke Birkenstraße zeigt sich Eric dann aber geschockt, als er sieht, dass die Nestschaukel ebenfalls eingezäunt ist und zieht ganz klar eine Schaufel von der Gesamtbewertung ab. "Letztens war noch alles in Ordnung, was ist denn passiert. Warum steht das nirgendwo?", ärgert er sich über die fehlenden Infos. Wolf weiß mehr: "Die Nestschaukel ist nicht verkehrssicher. Derzeit prüfen wir noch, ob eine Reparatur erfolgen kann." Und auch den Müll bemängelt er. Eine Fahrt auf der Reifen-Schaukel besänftigt den Neunjährigen dann schnell wieder.
Trotzdem zeigt er sich enttäuscht. "Wenn es sauberer wäre und die Nest-Schaukel nicht gesperrt wäre, dann hätte ich vier Schaufeln gegeben", urteilt er und hält nur drei Schaufeln in die Höhe. Und auch Mutter Kerstin Rasch zeigt sich irritiert: "Eine Info wäre gut. Einfach, warum das Gerüst gesperrt ist und wie lange. Das würde reichen" und merkt weiter an, "ich weiß nicht einmal, wo ich mich melden kann, wenn ich einen Mangel feststelle oder mir besonders viel Müll auffällt." Auch hier weiß Wolf mehr: "Solche Mängel können immer über unseren Mängelmelder auf der Internetseite gemeldet werden. Dann sorgen wir schnell für Abhilfe." Und gibt weiter an: "Wir verschaffen uns derzeit einen Überblick über alle Spielplätze und entscheiden dann, wo etwas neu gebaut wird."

Auffällig am Spielplatz Friedhofstraße/Ecke Birkenstraße ist aber vor allem, dass die Jugendlichen einen Platz zum Aufhalten und Reden suchen. "Für die Jugend gibt es gar nichts hier in Jüchen", merkt Mutter Kerstin an, "klar, dass die sich dann an Bushaltestellen oder Spielplätzen aufhalten. Wo sollen die denn auch hin? Die Skater-Anlage an der Schule bietet da auch nicht viele Möglichkeiten. Keine Sitzplätze und ist prall in der Sonne gebaut."