Thomas Kattner übernimmt Leitung der kleinsten Polizeiwache im Kreis

Jüchen · Schichtwechsel bei der Polizei in Jüchen. Der bisherige Wachleiter, Willi Pollack (62) geht zum 31. Januar in den Ruhestand. Mit Thomas Kattner (56) ist schon der Nachfolger in das Jüchener Chefzimmer eingezogen.

Thomas Kattner, der neue Leiter der Polizeiwache Jüchen, sein Vorgänger Willi Pollak und der neue Bezirksbeamte Ralf Daniels (v.l.nr.)

Foto: Foto: Michael Scheffler

Neu im Boot ist auch Polizeikommissar Ralf Daniels (51) als neuer Bezirksbeamter für die nördlichen Gemeindegebiete.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte bei der Verabschiedung beziehungsweise der Vorstellung seiner Beamten in der kleinsten Wache im Rhein-Kreis Neuss die Bedeutung der Nähe zum Bürger und erteilte den immer wieder aufkeimenden Diskussionen in Richtung neu Polizeistruktur eine Absage. Die „kleine schnuckelige Wache in Jüchen“ (O-Ton Petrauschke) hat Willi Pollack sieben Jahre lang geleitet. An seine spektakulärsten Einsätze erinnert er sich nur vage. Dazu zählen mit Sicherheit vier verschwundene Oldtimer von den Classic Days in Jüchen. Ansonsten bietet die Kriminalstatistik für Jüchen Durchschnittliches. Kfz-Diebstähle, Einbrüche in Kfz.

Willi Pollack war jahrelang im Rhein-Kreis Neuss einer der bekanntesten Kaninchenzüchter (sogar Bundessieger). Seine Spezialität: die weißen Neuseeländer. Die hat er vor drei Jahren aufgegeben, widmet sich jetzt vermehrt dem Radfahren und will von Aldenhoven nach Bergisch-Gladbach ziehen.

Sein Nachfolger Thomas Kattner lebt in Neuss-Weckhoven, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und engagiert sich in vielen Vereinen, Kirche und Schule sowie in der Politik als Stadtrat in Neuss. Er kommt als Wachdienstführer und Dienstgruppenleiter aus der Wache Kaarst.

Was ihn mit dem neuen Bezirksbeamten eint, ist das Schützenwesen. Kattner ist Ehrenmajor in seinem Schützenverein, Rolf Daniels marschiert bei den Schützen in Gierath mit. Er lebt mit seiner Familie und einem Berner Sennenhund in Bedburdyck und zählt das Angeln zu seinen Hobbys.

Vor seinem Einsatz als Bezirksbeamter war er auf der Neusser Wache in der Leitstelle tätig. Bezirksbeamtenpositionen sind inzwischen bei der Polizei begehrt. „Mehr Bewerber als Stellen“, relativiert Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Die Beamten kümmern sich um die Sorgen und Nöte der in ihrem Bezirk lebenden Bevölkerung, so wie früher der „Schupo op de Eck“. Im gesamten Kreisgebiet sind 44 Bezirksbeamte unterwegs, zu Fuß, per Fahrrad oder per Motorroller.

Jüchens Bürgermeister ist froh, dass der Kreis eine Wache mit insgesamt 12 Mitarbeitern und zwei dort stationierten Polizeiwagen in Jüchen unterhält. „Das stärkt das Sicherheitsgefühl“, sagt er.

Michael Scheffler

(Kurier-Verlag)