So bekamen die Menschen für die Jugendlichen nicht nur einen Namen, sondern auch Gesicht und Lebensgeschichte.
Nach dieser theoretischen Einheit gingen die Schüler in Kleingruppen zur praktischen Geschichtserfahrung auf die Straße. Als Erstes besuchten sie den jüdischen Friedhof und die Stelle der ehemaligen Synagoge in Jüchen. Dann zogen sie in Kleingruppen los, um die auch in Jüchen an vielen Stellen eingelassenen Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zu finden und zu reinigen. Mit großem Eifer wurden die teils sehr verschmutzten Messingtafeln gesäubert. Von Passanten erfuhren die Jugendlichen durchgehend positive Reaktionen auf ihre Arbeit.
Beeindruckt von diesem praktischen Umgang mit der Geschichte, besuchten in den nächsten Tagen noch einige Kinder den jüdischen Friedhof in Hochneukirch. Den Neuntklässlern ist damit eindrucksvoll klar geworden, dass es in ihrer Stadt viele Spuren jüdischer Mitmenschen gibt, wenn man nur darauf achtet und sich dieser Menschen erinnert.