Schnipp, schnapp Haare ab Sechs Haarspenden für eine Perücke sind nötig
Bedburdyck · "Stella wollte sich die ganze Zeit die Haare abschneiden lassen", berichtet Vanessa Vieten, "sie hat Haare bis zum Po gehabt, daher hätte ich es schade gefunden, wenn die Haare in der Mülltonne gelandet wären." Über Facebook ist sie dann auf eine Internetseite gestoßen, die Echthaar-Perücken für kranke Menschen herstellen.
Das Mindestmaß für eine solche Haar-Spende beträgt 25 Zentimeter. "Ich fand die Idee total schön, dass man andere durch quasi ja ein Abfallprodukt glücklich machen kann", so Vieten weiter.
Im Freundeskreis ist die Mutter schnell auf Zustimmung gestoßen. Sechs Haarspender konnte die Bedburdyckerin zusammen trommeln. Christian Budzynski ließ dabei am meisten Haare beim Friseur. "Ich hatte eigentlich schon vorgehabt meine Haare im Sommer vergangenen Jahres schneiden zu lassen", so Budzynksi., "dann kam Vanessa mit der Idee und ich habe sie noch etwas wachsen lassen, um noch mehr Haare spenden zu können."
Stolze 35 Zentimeter konnten ihm abgeschnitten werden. Nicole Hohenberg, Inhaberin des Friseursalons "Lenders" und Mitarbeiterin Nicole Schmitz schnibbelten dafür ehrenamtlich. "Ich hatte schon überlegt, meine Haare jetzt wieder zwei Jahre wachsen zu lassen und wieder zu spenden, aber ich bin mit den kurzen Haaren doch ganz zufrieden", erzählt er lachend. Die Zöpfe liegen aktuell noch bei Vanessa Vieten, schon bald werden sie zur Post gebracht. Für Tochter Stella auch ein tolles Gefühl die Haare für den guten Zweck zu spenden. "Ich fände es aber schön, wenn ich die Person kennen lernen würde, die meine gespendeten Haare trägt", meint die Neunjährige. Das sei aber laut Max Rieswick von "haare-spenden.de", nicht so leicht möglich: "Für eine Perücke benötigen wir vier bis sechs einzelne Haar-Spenden, da ist es schwierig jeden einzelnen Spender einer Perücke ausmachen zu können." Auch eine Richtlinie des Datenschutzes erschwere dies. "Wir können aber nie zu viele Haare haben". Mehr Infos unter www.haare-spenden.de.