Das Top-Kurier Türchen zum 11. Dezember Mit Zillikens im Badefieber

Hochneukirch · Der Sprung ins warme Wasser, das Treiben an der Oberfläche und keine weiteren Gedanken darüber machen wo das Wasser herkommt und was mit dem Wasser passiert, das über den Beckenrand schwappt. Bürgermeister Harald Zillikens ist Geschäftsführer der DLRG in Hochneukirch und somit auch Schlüsselwächter über alle Türen in dem Schwimmbad.

Foto: Alina Gries

Und nein, er ist nicht in schicken Badesachen ins Schwimmbecken gesprungen, sondern wir sind die Treppen unterhalb des Beckens heruntergestiegen.

Foto: Alina Gries

Hochneukirch. Betritt man die Türe unterhalb des Schwimmbads kommt schon ein Geruch von Chlor in die Nase. "Wir müssen nach links", sagt Zillikens und schließt die Türe auf. Es brummt und summt in diesem Raum. "Das ist die Heizungsanlage", sagt er. Hier wird das Wasser für das Becken, die Duschen und für den Kindergarten erwärmt. "Der Heizkessel wird aber erneuert ab dem 13. Dezember", so Zillikens, "und die Duschen auch." Schwappt das Beckenwasser über, wenn zum Beispiel eine Schulklasse mit 30 Kindern geschlossen ins Becken springt, wird das Wasser in großen Tanks aufgefangen und nicht in den Kanal abgeleitet. Wenn die Schwimmer das Becken verlassen, wird das Wasser wieder automatisch zurückgepumpt. Sonst würde der Wasserstand im Becken immer weiter sinken.

Foto: Alina Gries

"Wir befinden uns jetzt hier direkt unter dem Nichtschwimmer-Becken", erklärt Zillikens, "die Schräge dort hinten führt in den Tiefwasserbereich des Schwimmbeckens." Dabei muss er darauf achten sich nicht den Kopf zu stoßen — für meine Größe ist das gar kein Problem. Der Raum ist voller Rohre, Pumpen und Armaturen — betritt man die nächste Stufe gelangt man an einen Schreibtisch. Hier können Wasserproben betrachtet und ausgewertet werden. Rechts neben dem Schreibtisch befinden sich die Warmwasseraufbereitung und eine riesige Tonne mit einem Mantel. "Auch bei hohen Besucherzahlen, besonders beim Wechsel der Trainingsgruppen müsse die Duschen immer warm sein", so Zillikens.

Foto: Alina Gries

Links von dem Schreibtisch verlaufen am Becken entlang zwei Rohre. "Früher musste man immer Badekappen tragen", sagt Zillikens, "heute wird das Wasser besser gefiltert." So fließt durch das eine Rohr Schwallwasser, jenes Wasser, dass über den Beckenrad läuft. "Früher wurde das Beckenwasser einfach an der tiefsten Stellen abgesaugt", berichtet er, "da die meisten Schmutzpartikel mit dem warmen Wasser nach oben steigen, wird das Wasser heute an der Oberfläche in die Reinigungsfilter abgesaugt. Die Verunreinigungen, die zu Boden sinken werden mit einem selbst fahrenden Sauger entfernt".

Einmal um das Becken herum kann man laufen — an einigen Stellen sind die Rohranschlüsse etwas undicht und bilden vereinzelt Pfützen. "Das ist nicht weiter schlimm", versichert Zillikens. Tritt man die Stufe wieder herab befindet sich zur linken Seite eine riesige Anlage aus elektronischen Geräten. Unter anderem zwei riesige Druckbehälter, in dem das Wasser gefiltert wird. Kaum zu glauben, dass sich unter dem Schwimmbecken so viel Elektronik und Technik befindet.