Ehrenpreis für Detlef Jackels Bei der Laudatio dachte er an Enkelin Lina
Hochneukirch / Dortmund · Dass Detlef Jackels sprachlos ist, kommt selten vor. Am vergangenen Wochenende war so ein Punkt erreicht. „Mir fehlten die Worte, ich war so gerührt“, verrät der Hochneukircher. Der Grund: Er wurde mit dem Kind-Award-Ehrenpreis ausgezeichnet für sein Engagement rund um seinen Verein „Linas Rollis“.
Eigentlich dachte Jackels, dass er mit seiner Frau Elke als Gast bei der Kinderlachen-Gala eingeladen sei. Dass er an dem Abend noch auf der Bühne landen würde, hatte der Hochneukircher nicht erwartet.
„Plötzlich stand Matze Knop vor mir und sagte: Detlef komm du mal mit mir auf die Bühne“, erinnert sich Jackels. Und dann nahm alles seinen Lauf: Der verblüffte Jackels erhielt einen Ehrenpreis für das, was für ihn eine echte Herzensangelegenheit ist: Er baut Rollstühle für gehbehinderte Kleinkinder. Und das aus gutem Grund: Für ein junges Alter sind von herkömmlichen Herstellern noch gar keine Rollstühle vorgesehen.
Die Enkelin der Familie Jackels, die kleine Lina, ist auf einen Rollstuhl angewiesen und wollte sich ab Krabbelalter natürlich auch wie alle anderen Kinder bewegen. Opa Detlef fand die Lösung – und die gibt er seitdem weiter an Kinder auf der ganzen Welt. Mit Spendengeldern finanziert er den Bau der Mini-Rollstühle. Die Aufmerksamkeit nach der Preisverleihung möchte der bescheidene Jackels auf das neue Projekt „Lina hilft“ lenken. Es geht dabei um die finanzielle Hilfe bei der Beschaffung von dringend benötigten Hilfsmitteln oder Dingen des Alltags für Kinder unter fünf Jahren, wo ein Kostenträger die Zahlung verweigert hat oder wo es erst gar keine oder nur teilweise Übernahme der Kosten durch einen Kostenträger gibt.
„Ansonsten muss das Wochenende immer noch sacken. Da steht man plötzlich mit den anderen Preisträgern Ralf Bauer und Patrick Esume auf der Bühne. Annie Lennox wurde auch geehrt, war aber nicht vor Ort. Aber ich werde jetzt in einem Atemzug mit den anderen Preisträgern genannt. Schon Wahnsinn“, resümiert Jackels. In vollen Zügen genoss das Ehepaar Jackels den Abend, gab Interviews, knüpfte Kontakte.
Bei jedem Satz im Hinterkopf: Lina. „Es ist einfach emotional, weil der Verein so eng mit unserer Familiengeschichte verbunden ist. Wir sehen selbst, was für Möglichkeiten unsere Arbeit für Kinder eröffnet und wie wir zu einem selbstbestimmten Leben trotz Krankheit beitragen können.“
Wer sich über die Arbeit des vereins informieren möchte oder sogar die Möglichkeit hat, die Projekte zu unterstützen, erhält weitere Infos auf der Internetseite des Vereins unter www.linasrollis.de.
Julia Schäfer