Die Pflückgemeinschaft bietet Termine zum Pflücken an Gemeinsam Obst ernten — und das direkt vor der Türe

Jüchen · "Im Supermarkt wird Obst von überall her angeliefert, während es vor der Türe direkt herunter fällt. Naturbelassen und bester Bioqualität", berichtet Markus Profijt. Die Früchte wurden bisher jedoch kaum genutzt und das, obwohl es Streuobstwiesen genug gibt.

Die Pflückgemeinschaft ist jetzt auch in Jüchen und lädt ein, gemeinsam Obst zu pflücken.

Foto: Markus Profijt

Stefan Weyerstrass von der Gemeinde Jüchen und die NABU-Ortsgruppe Jüchen haben die Idee der Pflückgemeinschaft auch nach Jüchen geholt. In Mönchengladbach und Korschenbroich ist das Modell bereits seit vielen Jahren erfolgreich.

"Dieses Jahr haben wir offiziell für Jüchen angefangen und mit über 60 Leuten an sechs Terminen pflücken können", erzählt Profijt begeistert. Bei den nächste Pflückaktionen sind Birnen, Äpfel und vielleicht auch Esskastanien geplant. Damit sei Jüchen der einzige Standort für Esskastanien. "Ich habe mit der Pflückaktion vor zwölf Jahren gemeinsam mit dem BUND in Mönchengladbach angefangen", so Profijt, "als ich nach Korschenbroich gezogen bin, habe ich eine solche Gemeinschaft dann auch dort gegründet. Weil ich lange in Neuenhoven bei der Gemüseselbsternte mithelfen, ist der Kontakt zur NABU entstanden und damit die Idee, die Pflückaktion auch auf Jüchen zu übertragen."

Dabei laufen die Pflückaktionen kontrolliert ab. "Deswegen geben wir den Ort der Streuobstwiesen und den Termin dann auch nur den Teilnehmern an, die sich per Mail bei uns melden", erklärt Profijt den Ablauf. Dadurch wolle man Vandalismus verhindern. "Für jede Aktion wird dann eine Mail verschickt, an der teilgenommen werden kann." Dabei werden auch Termine für Mönchengladbach und Korschenbroich bekannt gegeben. Dazu einfach per Mail an gse@profijt.de anmelden und im Verteiler aufnehmen lassen. Es handelt sich dabei nicht um eine automatische Mitgliedschaft bei einem Vereins.

"Ich habe die Vision, dass beispielsweise im Rahmen einer Baustelle, bei der in die Natur eingegriffen wird, ein Ausgleich geschaffen und die Natur aufgewertet wird", sagt Markus Profijt, "und die Streuobstwiesen werden definitiv zu wenig genutzt." Das Besondere dabei: Jeder kann mitmachen und das, was gepflückt wird, behalten. Auch die Anmeldung von Gruppen wie Kindergärten oder Schulklassen sei möglich. "Eine Dame bringt beispielsweise häufiger Flüchtlinge mit", meint er. "Es ist immer mehr Obst als Pflücker da", weiß Profijt. Er selbst fahre mit dem Fahrrad zu den Terminen, um auch so die Natur zu schützen.