Der neue BSV-Vorstand um Bley und Sürth stellt sich vor Zwei Ziele: Im Herzen bleiben und „bürgerlicher“ werden!
Grevenbroich · "Wenn Sie so in zehn Jahren die Führung des BSV in jüngere Hände geben, wo stehen Sie dann?" So lautete die Abschlussfrage im großen Erft-Kurier-Interview mit dem neuen Vorstand des Bürger-Schützen-Vereins Grevenbroich.
"Mitten in der Innenstadt", war die prompte Antwort von Detlef Bley.
Und damit macht der frisch gewählte Präsident der Schützen aus der Innenstadt deutlich, was er aktuell als die größte Aufgabe sieht: Das traditionsreiche Schützenfestgeschehen mitten in der Schloss-Stadt zu halten. Gemeint ist hierbei der Bereich zwischen Schloss-Straße, Flutgraben und Graf-Kessel-Straße, präzisiert Detlef Bley dann noch: Er könne "mit allem Leben, was sich in diesem Bereich abspielt."
Auf dem Weg dahin sei er bereit "alle Optionen zu prüfen". Und der neue Präsident macht deutlich, dass er froh sei, dass das Thema "Hagelkreuz" nunmehr "endgültig vom Tisch" sei.
Allerdings tritt er der Aussage, dass der Kirmesplatz auf dem "Platz der Republik" Sicherheitsrisiken mit sich bringe und dass deshalb eine Verlegung erforderlich sei, strikt entgegen: "Der Platz weist in allen Richtungen Fluchtwege auf", stellt er fest. Und er fügt kämpferisch an: "Die Sicherheitskonzepte sind geschrieben, werden jedes Jahr geprüft und vom Bürgermeister unterschrieben. Das sagt doch alles." Allerdings ist aus dem Rathaus zu hören, dass gerade diese Unterschrift dem Bürgermeister "Magengrimmen" verursache.
Apropos Sicherheit: In Folge des Unfalles beim Rosenmontagsumzug in Köln taucht natürlich auch in Grevenbroich die Frage "Pferde im Schützenzug" auf. Auch hier beruhigt Detlef Bley: "Das ist ja schon mehrere Jahre ein Thema. Und dafür gibt es Pferdesicherungskonzepte."
Stefan Sürth, ebenfalls frisch gewählter Oberst, betont: "Nach 27 Jahren als Jäger-Major, in denen nichts passiert ist, hat man ein gutes Gefühl. Und ein Rest-Risiko kann auch ein Reiter wie Paul Schockemöhle nicht verhindern."
"Pferde verschönern den Umzug. Sie geben einfach ein tolles, würdiges Bild. Darauf wollen wir nicht verzichten", unterstützt ihn Bley. Um für möglichst große Sicherheit zu sorgen, nehmen die Schützenzug-Reiter ganzjährig Reitunterricht und kennen aus diesen Stunden auch das Tier, mit dem sie im Zug unterwegs sind.
Wenn die neue Führungsspitze bei Platz und Pferden keine Änderungen plant, so spricht sie an anderen Stelle doch von "moderaten Änderungen", die vielleicht auch auf einen Führungsstil hinweisen.
So soll künftig auch ein Jung-Schützenkönig ermittelt werden.
Und für den 9. März wird ein "Frühlingsempfang" im "Alten Schloss" geplant. Vize-Präsident Victor Goebbels: "Es ist schön, wenn man sich mal lockerer trifft als bei den offiziellen Anlässen."
In diesem Sinne wird auch über einen regelmäßigen "Stammtisch" nachgedacht, bei dem sich ein Schütze gegenüber dem Vorstand äußern könne, "ohne vor 200 Leuten sprechen zu müssen." "Anschauen" will man sich auch den Vogelschuss und den Ablauf am Kirmessonntag. Hier will man Kritik aus den Reihen der Schützen aufgreifen und umsetzen.
Gerhard Müller