Warum Berlin und der Bundestag auf einen Daniel Rinkert warten
Grevenbroich · „Die Stimmung ist gut. Martin Schulz und sein ,Chancen-Konto’ kommen bei den Leuten gut an“, zieht Daniel Rinkert, Bundestags-Kandidat der SPD, ein erstes Fazit seiner Haustür-Besuche in der Region.
Allerdings: Rinkert klingelt nur da, wo ihn der „Mobilisierungsplan der Bundes-SPD“ hinschickt. Und der weist – straßenzugsgenau – aus, wo mehrheitlich SPD-Wähler wohnen. Auch mal in „schwarze“ Regionen gehen? „Auf keinen Fall. Das würde ja nur die CDU-Wähler mobilisieren“, kommentiert er.
Gemeinsam mit seinem Wahlkampfleiter Michael Ziege aus Neuss besuchte Rinkert diese Woche die Redaktion des Erft-Kurier. Natürlich ging es dabei auch um seine Chancen, am Ende wirklich in den Bundestag einzuziehen.
Und die sieht er ganz klar. So will er den Wahlkreis direkt holen. „Da ist noch nichts verloren. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass dieser Wahlkreis rot wird. Unsere jungen Bürgermeister haben gute Vorarbeit geleistet“, ist er sich sicher.
Und auch sein Reservelisten-Platz mache Hoffnung: Die Strategen aus dem Willy-Brandt-Haus in Berlin hätten berechnet, dass er in den Bundestag einziehe, „wenn die SPD auf Bundesebene zwischen 23 und 33 Prozent bekommt“. Geht es darüber hinaus, würde es zu viele Direkt-Mandate geben; die Reserveliste würde nicht mehr ziehen.
Und warum könnte der Bundestag einen Daniel Rinkert gebrauchen? Als junger Mensch könne er andere, neue Perspektiven einbringen. Zudem bringe er seine Erfahrungen aus der Kommunalpolitik mit. „Wir sind da nah dran an den wahren Problemen der Bürger.“ Und es wäre wichtig, dass da frischer Wind in die „Käseglocke Berlin“ komme.
Der Leverkusen-Fan durfte übrigens schon seine Wunsch-Betätigungsfelder für den kommenden Bundestag anmelden. Er hat sich für die Ausschüsse Kultur und Medien, Haushalt und Europa beworben. Als Kreisvorsitzender habe er bereits ein „kleines Netzwerk“ in Berlin, auf dem er dann auch nach Bundestagswahl aufbauen will.
Wichtig sei, dass es keine große Koalition mehr geben würde. Das schade der Demokratie. „Eine der beiden großen Parteien muss danach in die Opposition gehen. Und es wäre schön, wenn das nicht die SPD wäre“, strahlt er. Dabei käme für ihn eine Koalition mit den „Linken“ nur in Frage, wenn die sich zur NATO bekennen würden. Aber das ist ja wohl eher unwahrscheinlich.
-gpm.