Update: Reaktionen 80 Megawatt Batteriespeicher in Neurath

Neurath · Das RWE baut sein Geschäft mit Batteriespeichertechnologien weiter aus: Das Unternehmen hat die finale Investitionsentscheidung für ein 220 Megawatt (MW) Batteriespeicherprojekt in Deutschland getroffen. 80 MW davon kommen nach Neurath.

Foto: RWE

Insgesamt sollen 690 Blöcke mit Lithium-Ionen-Batterien an den nordrhein-westfälischen RWE-Kraftwerksstandorten in Neurath und Hamm installiert werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 140 Millionen Euro. Vorbehaltlich der ausstehenden Baugenehmigung soll der Baustart in 2023 erfolgen, die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant.

Das geplante System reagiert sekundenschnell und kann über eine Stunde die ausgelegte Leistung erbringen. Dadurch trägt die Anlage zur effizienten Stabilisierung des Netzes und einer zuverlässigen Stromversorgung bei.

Das Besondere: Der neue Batteriespeicher ist virtuell mit den deutschen RWE-Kraftwerken vernetzt. Dadurch lässt sich optimiert steuern, wann welche Einheit einzeln oder als Gruppe effizient Regelenergie bereitstellt. RWE kommt hierbei seine langjährige technische Expertise im Bereich der Energiespeicher zugute: die detaillierte Projektplanung, Modellierung, Systemintegration und Inbetriebnahme des Projekts übernimmt das Unternehmen in Eigenregie.

Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation: „Mit dieser Investitionsentscheidung ebnen wir den Weg für ein Zukunftsprojekt, das mit seiner Größe als auch mit seiner intelligenten Vernetzung neue Maßstäbe setzt. Unser neuer Batteriespeicher wird den Einsatz unseres deutschen Kraftwerksparks optimieren und gemeinsam mit diesem Regelenergie bereitstellen.“

Lars Kulik, Vorstandsmitglied des RWE: „Durch dieses konzernweite Gemeinschaftsprojekt können mit Blick auf den Strukturwandel traditionsreiche Kraftwerksstandorte mit neuartiger Speichertechnologie und innovativer Vernetzung zur Stromversorgung der Zukunft beitragen.“

Das RWE plant, dieses Speicherprojekt an bestehenden Kraftwerksstandorten umzusetzen, und nutzt technologieübergreifende Synergievorteile. So können die Batterien auf vorhandenen Flächen installiert und die Energie über bestehende Netzinfrastruktur ein- und ausgespeist werden.

In Neurath sollen Batterien mit einer Gesamtleistung von 80 MW auf einer Fläche von rund 7000 Quadratmeters, das entspricht ungefähr einem Fußballfeld, installiert werden.

Und in Hamm sollen am Kraftwerk Westfalen Batterien mit einer Gesamtleistung von 140 MW auf einer Fläche von14.000 Quadratmetern errichtet werden. Geplant ist der Einsatz von fabrikneuen Lithium-Ionen-Batterien, welche in einer Schrankbauweise eingebaut und fabrikfertig angeliefert werden.

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Batteriespeicher sind ein bedeutender Teil der Energiewende, denn sie speichern Energie wenn im Netz eine Überproduktion an Strom herrscht und stellen diese wieder zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird. Als Treiber der Energiewende entwickelt, baut und betreibt RWE Batteriespeicher in Europa, Australien und den Vereinigten Staaten.

RWE betreibt aktuell Batteriespeicherprojekte mit einer installierten Leistung von rund 150 MW (160 Megawattstunden) und setzt weltweit Batteriespeicherprojekte mit einer Leistung von mehr als 800 MW (1.800 Megawattstunden) um. RWE hat das Ziel, bis 2030 drei Gigawatt an Batteriespeichern zu bauen.

RWE hat dieses Jahr einen Batteriespeicher (60 MW) in Irland und ein 40-MW-Batteriespeichersystem, das mit einer Photovoltaikanlage gekoppelt ist, im US-amerikanischen Georgia in Betrieb genommen. In Deutschland finalisiert RWE aktuell ein 117-MW-Speicherprojekt, das virtuell mit den Laufwasserkraftwerken an der Mosel gekoppelt ist.

In anderen Projekten setzt RWE Speicher aus gebrauchten Elektroauto-Batterien („Second Life“) oder Flüssigbatterien, so genannten „RedOx-Flow“-Systemen, ein.

Zudem bietet RWE über ihre Expertise im Energiehandel und innovative Speichersysteme maßgeschneiderte und innovative Lösungen für Industriekunden.

So reagiert Bürgermeister Klaus Krützen:

„Die Entscheidung für Neurath ist ein wichtiges Signal von RWE an die gesamte Region. Auch nach dem Braunkohle-Aus wird Neurath damit ein für ganz Deutschland wichtiger Energie-Standort sein, um die Stabilisierung des Netzes zu gewährleisten und zu einer zuverlässigen Stromversorgung beizutragen. Zurzeit befinden wir uns mit RWE in abschließenden Gesprächen, um die Baugenehmigung für den Batteriespeicher zügig erteilen zu können.“

So reagiert SPD-Bundestags-Abgeordneter Daniel Rinkert:

„Ich freue mich, dass sich RWE weiterhin in unserer Region engagiert. Das Batteriespeicher-Projekt ist ein gutes Beispiel für einen gelingenden Strukturwandel. Neurath als traditionsreicher Kraftwerksstandort kann mit neuartiger Speichertechnologie und innovativer Vernetzung weiterhin zur Stromversorgung beitragen.“

Darüber hinaus betont Rinkert die Bedeutung des Vorhabens für die Energiewende: „Batteriespeicher tragen zur Energiewende bei, denn sie speichern Energie wenn im Netz eine Überproduktion an Strom herrscht und geben diese frei, wenn sie benötigt wird.“

(-ekG.)