Warum „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ noch nicht ausgedient hat

Grevenbroich · „Unsere Gruppe ist noch etwas kleiner geworden, aber auch mit fünf Spielern haben wir viel vor in dieser Saison“, zeigen sich die „noname“-Spielleiter Werner Alderath und Marius Panitz allen Widernissen zum Trotz die Arbeit fortzusetzen.

Fünf Mimen bestreiten die neue Inszenierung der Südstadt-Theatergruppe „no*name“. Sie wollen einen Einblick in die Gefühlswelt der Jugend geben.

Auf den Punkt gebracht geht es im neuen Stück um Rache. „Rache begleitet uns täglich, denn Rache existiert im kleinen – sei es nur ein kleiner Streich am besten Freund – oder auch im großen, wie wir es fast tagtäglich in der Lokal- und Weltpresse lesen können“, so die Jugend-Theatermacher.

Die beiden Spielleiter planen für 2016.

Seit jeher sei das Thema eines der spannendsten der Literatur-, Film- und Theatergeschichte. Von Homers „Ilias“ bis zu Mc Teigues „V wie Vendetta“. Von Shakespeares „Hamlet“ bis zu Stephen Kings „Carrie“. Marius Panitz. „All die Rächer, die wir kennen, aufzuzählen, würde sicher den Rahmen sprengen.“

Deshalb hat das Thema auch die Leute von „noname“ von Anfang an gepackt und gereizt. „Doch wir müssen Sie warnen: wir gehen nicht mit unserer üblichen Art heran – mit Kittelträgern, die das Thema beleuchten. Oder indem wir darstellen, welche Facetten die Thematik annehmen kann, und dann das Thema Rache beurteilen. Nein, dieses Jahr wollten wir eine Geschichte erzählen, eine Geschichte von fünf Jugendlichen, die nach einem schlimmen Ereignis in der nahen Zukunft völlig auf sich allein gestellt sind“, so Werner Alderath geheimnisvoll.

Nun gut, ganz alleine sind sie nicht, sie haben sich ja untereinander, aber schnell wird klar: Harmonie sucht man bei ihnen vergebens!

Fee, Charlotte, Lilja, Rufus und Sam. Das sind die Protagonisten, von den Spielern selbst erarbeitete Rollen. Rollen, die immer wieder anecken und dann manchmal doch den Gruppenfrieden suchen. Rollen, die am Ende vielleicht einen Schritt zu weit gehen?

„Zum ersten Mal in unserer nunmehr sechsjährigen Arbeit versuchen wir mehr naturalistisch eine Geschichte nach klassischem Schema zu erzählen. Der abstrakten Darstellung bleiben wir natürlich auch treu, doch wollen wir die Besucher in dieser Produktion einladen, in die Welt der Jugendlichen einzutauchen und ihre Charaktere kennenzulernen“, erklären die beiden Spielleiter.

Mehr wollen sie an dieser Stelle nicht verraten. „Umso mehr freut es uns, dass wir bereits jetzt einige Auftrittstermine festmachen konnten, beispielsweise wird es wieder zwei Auftritte in Grevenbroich und einen in Mönchengladbach geben“, so Alderath und Panitz. Über die genauen Termine, das Wann, Wo und Wie-komme-ich-an-die-Tickets wird der ErftKurier dann im Frühjahr des neuen Jahres ausführlich informieren.

Und die jungen Theatermacher aus der Südstadt laden schon jetzt herzlich ein: „In unserer Gesellschaft, in der es überall Auge um Auge und Zahn um Zahn zu gehen scheint, ob nun in der internationalen Politik oder im kleinsten Familienkreis, haben wir großen Redebedarf über das Thema und laden Sie herzlich ein, nach dem Stück zum ,Nachgefragt’ zu verweilen und uns Ihre Meinung über das Gesehene und über das Thema zu verraten.“

-gpm.

(Kurier-Verlag)