Die Zimmerleute wollen bis Anfang Januar mit ihren Arbeiten fertig sein

Grevenbroich · Der Kreistag hat die Verwaltung einstimmig beauftragt, den Brandschutz im Seniorenhaus „Lindenhof“ zu verbessern und dort eine neue Brandmeldeanlage zu installieren. Die Kosten für das Projekt werden mit rund einer Million Euro veranschlagt, die entsprechenden Aufträge vergeben.

Diese Aufnahme entstand beim Einrüsten des „Lindenhofes“ für die Sanierungsarbeiten.

Foto: Foto; Berg

„Die Betriebsleitung des Seniorenhauses hat zusammen mit unserem Rechtsamt mögliche Regressansprüche geprüft“, so Kreisdirektor Dirk Brügge.

Der Rhein-Kreis habe die Einrichtung vom insolventen Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt übernommen, weil die alten Menschen sonst heimatlos geworden wären. Da der Kreisverband aber nicht mehr existiere, könnten gegen ihn auch keine Ansprüche erhoben werden.

Im September hatte es im Seniorenhaus „Lindenhof“ einen Brand im Dachgeschoss gegeben. Alle Bewohnerinnen konnten unversehrt evakuiert und dann auf benachbarte Altenpflege-Einrichtungen verteilt werden.

Das Gebäude ist bis heute nicht bewohnbar. Neben dem eigentlichen Brandschaden sind durch die Löscharbeiten auch in den Geschossen unter dem Dachboden erhebliche Schäden entstanden, die durch die Fachleute der Versicherung reguliert werden.

Im Zuge der Trocknungsarbeiten war jedoch noch aufgefallen, dass sich Schimmel an den Schachtwänden zum Flur hin gebildet hatte. Daraufhin wurden die Wände demontiert, wonach die Experten gravierende Brandschutz-Mängel entdeckten.

Eine Begehung mit der Bauaufsicht der Stadt Grevenbroich, der Feuerwehr und einem Brandschutz-Sachverständigen hat der Rhein-Kreis als Träger des Seniorenzentrums unmittelbar veranlasst.

„Die Sanierung der Schächte übernimmt die Versicherung nicht, sie ist vom Kreis zu tragen. Ohne diese Ertüchtigung ist eine weitere Nutzung des Gebäudes ausgeschlossen“, informierte Kreisdirektor Brügge die Kreistagspolitiker. Man wolle die Senioren schließlich erst wieder pflegen und betreuen, wenn der Brandschutz gewährleistet sei. Die Demontage des vom Brand betroffenen Dachstuhls wird seit November Zug und Zug mit dem gleichzeitigen Austausch der Hölzer vorangetrieben. Nach Aussage von Zimmermann und Dachdecker sollen die Arbeiten bis Anfang Januar fertig gestellt sein.

Die Ausschreibungen für Lüftungsarbeiten und Brandmeldeanlage sind bereits angelaufen. Ziel ist es, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.

(Kurier-Verlag)