Neubau ist fertig Während der Klausuren wurde die Kreissäge stets abgestellt
Grevenbroich · Nach den Phenol-Ereignissen in dem gerade einmal elf Jahre alten Neubau der Hauptschule, gibt es nun wieder erfreuliche Nachrichten aus dem Schulgebäude an der Parkstraße: Der Erweiterungsbau der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule ist fertiggestellt und wird vorübergehend von dem letzten Jahrgang der Hauptschule genutzt.
Eigentlich hätten die Schüler der Jahrgangsstufen acht bis zehn der Gesamtschule schon in den neuen Gebäudekomplex einziehen können. Jetzt müssen sie aber noch ein Jahr warten. Nicht am alten Standort, sondern derzeit noch im alten Schulgebäude der Realschule an der Bergheimer Straße. Die Realschüler des letzten Jahrgangs sind nun an die Diedrich-Uhlhorn-Realschule nach Wevelinghoven gezogen.
Dafür darf der letzte Jahrgang der Katholischen Hauptschule die Räume nutzen. Über den fairen Tausch ist Heinz-Gerd Schmitz, Schulleiter der katholischen Hauptschule, dankbar: "Der jetzige Jahrgang fühlt sich als etwas Besonderes, weil sie der 50. und gleichzeitig der letzte Jahrgang der Hauptschule sind. Es ist wichtig, dass wir nicht noch einmal umziehen müssen."
Er selbst gehe nächstes Jahr in den Ruhestand — mit ihm noch zwei der 14 Kollegen. Ab 2018 wird dann die Jahrgangsstufe acht bis zehn der Gesamtschule in das Gebäude der Hauptschule einziehe.
Ab 2019, wenn es auch eine Oberstufe der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule gibt, wird dann der Anbau den Oberstufenschülern zugeteilt werden. Der Anbau soll künftig von der Oberstufe genutzt werden. 1.600 Quadratmeter Nutzfläche stehen den Schülern dann zur Verfügung. Die Farben sind in einem gelb-grau gehalten.
Dabei gibt es neben einer Cafeteria, die gleichzeitig auch als Aula dient, Kühlräume, Musik- und Informationsräume sowie eine Bibliothek. Das Besondere an dem Anbau seien Architekt Heinz Berger zufolge die vier Differenzierungsräume. So könne man diese zu zwei Klassenräumen oder zu einem großen Klausurraum aufteilen. Zudem sei die behindertengerechte Gestaltung beim Anbau erwähnenswert.
"In jeder Etage gibt es ein behindertengerechtes WC", erklärt Berger. Zusätzlich gebe es eine Evakuierungszone, die behindertengerecht gesichert sei. "Die Türen schließen im Falle eines Brandes automatisch und die Decken sind nicht entflammbar, sodass im Bedarfsfall der Aufzug genutzt werden kann", erklärt Heinz Berger weiter.
Probleme habe es seiner Einschätzung nach nicht gegeben. "Es war nur nicht leicht für die Schüler, die einen Abschluss machen müssen, mit einer Baustelle daneben", sagt er, "aber wenn Klausuren geschrieben wurden, blieb die Kreissäge mal aus."
Auch Bürgermeister Klaus Krützen zeigt sich bei der Begehung beeindruckt: "Es ist zu 100 Prozent das eingetroffen, was wir uns versprochen haben. Es ist die beste Lösung für diese Herausforderung mit zwei Standorten. Ich bin mir sicher, die Schüler werden schnell heimisch."
-agr