Mittelstandsbarometer Wie steht es um unsere Wirtschaft?

Grevenbroich · Das Mittelstandsbarometer misst von Mitte Juni bis Mitte Juli zum 16. Mal den Puls der mittelständischen Wirtschaft im Rhein-Kreis. Seit 2008 startet jedes Jahr im Sommer eine Telefon-Umfrage, an der 500 nach Repräsentativitätsgesichtspunkten und per Zufallsstichprobe ausgewählte Unternehmen aus allen acht Kommunen an Rhein, Erft und Gillbach teilnehmen.

Machen auf den Start der Umfrage zum Mittelstandsbarometer 2023 aufmerksam (von links): Kreisdezernent Martin Stiller, Chris Proios (Creditreform), Gregor Werkle (IHK Mittlerer Niederrhein) und Stephan Meiser (Sparkasse).

Foto: RKN.

So wird unter anderem erfragt, wie die Betriebe ihre derzeitige Geschäftssituation und die Aussichten für die nächsten Monate beurteilen. Sämtliche Ergebnisse werden sowohl für das gesamte Kreisgebiet als auch auf die einzelnen Kommunen bezogen ausgewertet und veröffentlicht.

Die kreisweite Repräsentativität der befragten Unternehmen über alle Betriebsgrößen, -arten und Branchenzugehörigkeiten hinweg und die damit einhergehend kommunenscharfe Auswertung sind seit jeher die besonderen Kennzeichnen des Mittelstandsbarometers.

Im Sommer 2022 verzeichnete das regionale Geschäftsklima den höchsten Wert seit Beginn der Messungen. Mit 150 Punkten lag das Umfrageergebnis noch über den Allzeithochs der Jahre 2017 und 2018. „Dieser Wert unterstreicht, wie robust der Wirtschaftsstandort Rhein-Kreis ist. Er darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen für die Unternehmen groß sind“, betont Kreisdezernent Martin Stiller.

Das Mittelstandsbarometer 2023 wird zeigen, inwiefern sich diese Herausforderungen im regionalen Geschäftsklima niederschlagen und wie die Unternehmen vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage die Aussichten für die kommenden Monate einschätzen.

Die Initiatoren der Studie – vertreten durch Kreisdezernent Martin Stiller, Chris Proios (Creditreform Düsseldorf Neuss), Stephan Meiser (Sparkasse) und Gregor Werkle (Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein) – sind gespannt auf die Ergebnisse der Ende Juni startenden Umfrage.

Sie sind überzeugt von der Stärke der Wirtschaft im Rhein-Kreis, wissen aber gleichwohl um die vor Ort deutlich spürbaren Auswirkungen internationaler Krisen. Die vor allem durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teils weiter gestiegenen Einschränkungen des globalen Handels und die anhaltend hohen Energie- und Rohstoffpreise haben das Potenzial, alle im Kreis ansässigen Unternehmen, besonders aber die export-orientierte Wirtschaft, verstärkt zu treffen, so die gemeinsame Einschätzung der Initiatoren des Mittelstandsbarometers. Ein Stabilitätsanker bleibt – wie bereits in der Finanzkrise 2008 und in der Euro-Krise Anfang des vergangenen Jahrzehnts – der gesunde Branchen-Mix in der Region.

Die Umsetzung des Mittelstandsbarometers erfolgt auch 2023 wieder durch zwei unabhängige Institute, die zum einen mit der Erhebung und davon unabhängig zum anderen mit der Auswertung der Daten beauftragt wurden. Zusätzlich zu den Fragen zum Geschäftsklima werden jedes Jahr ausgewählte Spezialthemen mit aktuellem Zeitbezug abgefragt.

In diesem Jahr beschäftigt sich das Mittelstandsbarometer schwerpunktmäßig mit der Bedeutung und den Auswirkungen des Strukturwandels auf die heimischen Unternehmen. Zudem werden der Fachkräftemangel und die rohstoff- und energiepreisbedingten Herausforderungen für die Unternehmen im Rhein-Kreis vertiefend beleuchtet.

Die aktuellen Umfrage-Ergebnisse werden der Öffentlichkeit im September zunächst bei einer Pressekonferenz und im Anschluss bei unterschiedlichen Veranstaltungen im Kreisgebiet vorgestellt.

Die Initiatoren bitten alle Unternehmen, die in die Zufallsstichprobe gekommen sind, um Teilnahme an der zehn- bis 15-minütigen Befragung. Die Teilnehmer erhalten auf Wunsch nach der Pressekonferenz als kleines Dankeschön die komplette Studie.

(-ekG.)