Sie wollenfür uns in den Landtag: Dirk Schimanski („Grüne“)
Grevenbroich · Zwei Politikerinnen lobt Dirk Schimanski im Interview: Angela Merkel und Annalena Baerbock. Letzterer attestiert er eine „gute Performance“ als Außenministerin, die sich auch in ihren Umfrageergebnissen niederschlage. Die Ex-Kanzlerin habe ihn dagegen „durch ihre besonnene Art und die Fähigkeit, Standpunkte zu überdenken, sehr beeindruckt“. Hier nennt der Landtags-Kandidat der „Grünen“ als Beispiel den Atomausstieg.
Dabei hat sich Schimanski innerhalb nur weniger Jahre in einen echten „Politik-Junkie“ verwandelt: Über die bekannte „facebook“-Gruppe gegen die L 361 n kam er mit der Politik in Kontakt, trat bei den „Grünen“ ein, kam bei den Kommunalwahlen im vergangenen Herbst in den Rat und in den Kreistag, kandidiert jetzt gar für den Landtag. Er wolle das „Komplettpaket“, lacht er.
Und etwas ernster schiebt er nach: Angesichts des Strukturwandels sei es wichtig, „einen Vertreter aus unserer Hood“ zu haben. „Unsere Region sollte selber vertreten sein. Mit eigener Stimme, eigenem Gesicht“, begründet er.
Dabei ist so ein Komplettstart in die Politik von Null auf 100 nicht ganz so einfach. In beiden Fraktionen gäbe es hervorragende Mitstreiter, „die uns Rookies an die Hand nehmen“. Er nennt Simon Rock und Peter Gehrmann. Außerdem sei er ja mit dem „System Verwaltung“ bestens vertraut. Denn, so betont er: „Die politischste Verwaltung, die es gibt, ist die Polizei.“
Zum „Nagelprobe“-Interview trafen wir Dirk Schimanski in seinem Lieblings-Lokal „Hages“, wo er sich ein „Weizen“ gönnte („In Kapellen sind wir mit Gaststätten ja noch gesegnet“). Hier eine Auswahl der Fragen:
Welchen Politiker in Ihrer eigenen Partei mögen Sie nicht?
Da fällt mir keiner ein, man ist sicherlich nicht mit allen gleich „grün“, aber von „nicht mögen“ ist nicht die Rede.
Politik hat auch was mit Niederlagen zu tun. Wo und wie lassen Sie Dampf ab, wenn Sie sich mal so richtig geärgert haben?
Ab auf das Rad. Musik auf die Ohren. Und raus in die Natur. Einmal den „strategischen Bahndamm“ bis zum Ende und zurück. Das macht den Kopf frei.
Wie definieren Sie Glück?
Zeit. Zeit für Familie, meine Tiere, Freunde oder nur für mich.
Ein wenig stolz ist Dirk Schimanski schon darauf, dass sich die „Grünen“ „mal wieder zu einem Personen-Wahlkampf“ entschieden haben. Bei den Kommunal- und Bundestagswahlen hätten sie nicht plakatiert, seien aber von den Bürgern angesprochen worden, dass das falsch sei, dass das vermisst worden wäre.
Jetzt lächelt Schimanski von den Plakaten herab. Unter anderem zusammen mit Hühnern. Irgendwie bodenständig eben: „Wir haben mit die wertvollsten Böden von ganz Deutschland.“ Und die gilt es zu schützen. Nicht nur in der Erft-Aue.