Der neue Dezernent Arno Jansen wendet sich klar gegen alle „Heißdüsen“ und Populisten
Grevenbroich · Am Mittwoch übernahm Arno Jansen als neuer Dezernent die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Claus Ropertz. Mit der immer wieder zu hörenden These, mit seiner Wahl sei es nur darum gegangen, einen verdienten Partei-Kämpen abzusichern, macht der ehemalige Neusser SPD-Landtags-Kandidat argumentativ kurzen Prozess.
„Ich habe eine gute Ausbildung. Ich bin gut vernetzt mit allen Spitzenverbänden. Und ich kenne mich in meinem Aufgabenbereich ganz gut aus“, betont er gelassen. Und weckt Erwartungen auf einen schnellen und gelungenen Einstieg.
Hilfreich ist dabei sicherlich eine für den öffentlichen Dienst seltene Übergangszeit, in der Jansen zusammen mit Ropertz auf „Kennenlern-Tour“ gehen konnte. Vor allem auf den Feuerwachen habe er sich genau umgesehen. So weiß er, dass in Gustorf und Hemmerden bauliche Veränderungen auf Erledigung warten. „Das sind schon Herausforderungen“, kommentiert er.
Auch im Februar will er weiter unterwegs sein. So will er zum Beispiel beim OSD mit auf Streife gehen. Konkret ist er verantwortlich für die Bereiche Ordnung, Recht und Feuerschutz. Später soll die Kämmerei dazukommen.
Ausgerechnet ein Neusser auf einem so wichtigen Posten im Grevenbroicher Rathaus, mag mancher denken. „Wir haben eine gute Zusammenarbeit im Rhein-Kreis. Da will keiner keinem die Butter vom Brot nehmen. Konkurrenz sehe ich da nicht.“ Es gebe vielmehr zum Beispiel im Bereich der Gewerbeansiedlung Übereinkünfte, „sich nicht gegenseitig zu kannibalisieren“. Und es gebe gemeinsame Aufgaben und Probleme, wie den Fachkräftemangel.
Arno Jansen, der sich als „rheinischen Jung“ bezeichnet (Mitglied und Dauerkarten-Inhaber bei „Fortuna“ Düsseldorf mit einer Vorliebe für topmoderne „Happy Socks“), kann sich aufregen über Unzulänglichkeiten („Da kann ich nicht so gut drauf.“), schätzt ein offenes Wort und betont, „mit Gelassenheit ausgestattet“ zu sein („Immer zweimal durchatmen.“).
„Abturnend“ findet Jansen auch Politiker, die populistisch unterwegs sind und kurzfristigen Schlagzeilen hinterherjagen. Diese Populisten gebe es „in mehreren Parteien“.
Lob hat er für Olaf Scholz: „Ich kann besser schlafen, wenn der Bundeskanzler sich dreimal absichert. Das ist mir deutlich lieber als diese Heißdüsen, die jeden zweiten Tag neue Weisheiten verkünden.“