Rentnerin von jungem Hund angefallen!
Grevenbroich · „Ich hatte Schmerzen ohne Ende“, klagt Brigitte Faltin. Nicht umsonst sei sie nach dem Vorfall – so schnell sie noch konnte – mit bluttropfendem Arm in die Notfallaufnahme des Krankenhauses gelaufen.
Zum Glück war die nicht weit: Der Hund mit den wässrigen Augen hatte sie auf dem kleinen Weg zwischen „St. Elisabeth“ und dem Montanushof gebissen. Und das mehrfach.
Es war am vergangenen Dienstag. Ihr Hochzeitstag. Brigitte Faltin (67) war am Parkdeck auf dem Weg in Richtung Montanushof. Auf halbem Weg kam sie am obdachlosen Wolfgang vorbei, der dort saß. Und der ihr wichtigster Zeuge wurde.
Denn dann kam ihr ein junger Mann mit einem Hund (sie vermutet, dass es sich um einen „Weimaraner“ handelt) entgegen. Brigitte Faltin fielen sofort die wässrigen Augen des Hundes auf.
Plötzlich sprang das Tier auf sie zu, legte ihr Pfoten auf die Brüste. „Ich habe sofort geschrien: Nehmen Sie den Hund weg. Und ich habe versucht, den Hund abzuschütteln“, berichtet sie noch immer tief erschüttert bei ihrem Besuch beim Erft-Kurier.
Doch der Hund sprang sie erneut an, biss zu. Und das gleich zweimal: Erst in die Hüfte und dann in den Arm, in den er sich regelrecht verbiss.
„Alles blutete“, so Brigitte Faltin. Als sie sich endlich vom Tier befreien konnte, rannte sie, so schnell sie noch konnte, in die Unfallambulanz. „Nach Hund und Herrchen habe ich da natürlich nicht mehr geschaut“, seufzt sie. In der Ambulanz musste der Arm „mit vielen Stichen“ genäht werden. An der Hüfte hat sich blutig der Zahnabdruck des Hundes eingeprägt.
Sicherheitshalber bekam sie gleich drei Spritzen. Und den guten Rat, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Was sie mit der herbei gerufenen Schwiegertochter tat.
„Bei der Polizei wurde alles genau aufgenommen. Es wurde aber auch gesagt, dass das Ordnungsamt zuständig sei“, berichtet das Opfer. Die Akten sollen dorthin weitergeleitet werden. Was mindestens zwei Tage dauern solle.
„Wenn da Kinder hergehen und der Hund die beißt ... Das kann man doch nicht zulassen“, begründet Faltin ihre Anzeige, betont zugleich, dass der Hund auf sie „jung und ungestüm“ gewirkt habe. Und der obdachlose Wolfgang habe ihr am nächsten Tage berichtet, das er gesehen habe, wie der Hund noch andere Passanten angesprungen habe.
Zudem habe er gesehen, dass der Hundebesitzer per Handy die Polizei angerufen und über den Vorfall informiert habe. Das habe er – wohl im vollen Schuldbewusstsein – zumindest gesagt.
„Keine Ahnung, was der da ins Telefon gebrabbelt hat, bei der Polizei hat es jedenfalls keinen Anruf gegeben“, weiß die Grevenbrocherin inzwischen ganz genau. Aber: „Ich würde ihn wieder erkennen.“
Er habe sehr gepflegt ausgesehen: weißer Hemd, dunkle Hose, schwarze Haare und eine gut Hautfarbe. Bei dem Hund erinnert sich vor allem an die wässrigen Augen ...
Hinweise werden beim städtischen Ordnungsamt (02181/60 80) entgegengenommen. Hinweise per Mail kann der Erft-Kurier weiterleiten.
Gerhard Müller