"Geklonte Helden" rocken gegen rechts Punkband aus Grevenbroich startet durch
Grevenbroich/Neuss · Sie nennen ihre Musikrichtung "Poetry-Punk", sie machen Krach, sie machen Spaß und vor allem haben sie eine wichtige Botschaft: Die junge Punkband "Geklonte Helden" aus Grevenbroich spielt am kommenden Wochenende gegen Nazis und für Flüchtlinge.
"Kraut und Rüben", "Mein Feindbild wächst" und "Nazischwein" — die "Geklonten Helden" haben sich ganz und gar der linksorientierten Punkmusik verschrieben, möchten mit ihren Songs ein Statement gegen Rassismus setzen. Knapp anderthalb Jahre nach der Bandgründung haben die Musiker aus Grevenbroich, Neuss, Kaarst, Düsseldorf und Solingen bereits neun Auftritte absolviert und der zehnte steht kurz vor der Tür. Sänger Andreas Neumann aus Kaarst, von seinen Bandkollegen liebevoll "Brüllhannes und Bühnenspast" genannt, erzählt bei einer Probe im privaten Tonstudio von Gitarrist Danny Cobé (30) in Allrath: "Am kommenden Samstag spielen wir bei ,Rock gegen Rechts' im Haus der Jugend Neuss. Gemeinsam mit anderen Bands wie ,Datenschmutz' aus Grevenbroich und der Band ,Peace in Hell', die aus Flüchtlingen aus Afghanistan besteht, veranstalten wir zum zweiten Mal in Folge das Festival — der Erlös kommt Flüchtlingsprojekten zu Gute." Im vergangenen Jahr konnten etwa 1.500 Euro für den guten Zweck gesammelt werden. Die Auseinandersetzung mit der aktuellen Flüchtlingspolitik ist für die Band Selbstverständlichkeit. "Uns vereint die Liebe zur Musik und die linksorientierte politische Ausrichtung", schmunzelt der 52-jährige Sänger. Denn die "Geklonten Helden" könnten unterschiedlicher nicht sein: unterschiedliche Jobs, fünf unterschiedliche Heimatstädte und ein Altersspektrum von 22 bis 52 Jahren machen die Band aus. Neumann weiß: "Dieses breite Spektrum funktioniert bei uns gut — jeder bringt seine eigene Lebenserfahrung ein. Wir ergänzen uns in vielerlei Hinsicht." Die "Geklonten Helden" sind neben Neumann und Cobé Schlagzeuger Dirk Mohlitz, seine 13-jährige Tochter Ira, die für Kreativarbeiten zuständig ist (beide Grevenbroich), Gitarrist Eleftherios "Left" Konstantinidis (Düsseldorf), Bassistin Nina Cramer (Solingen) und Gitarrist Markus Merzig (Neuss). Das nächste große Projekt ist das erste eigene Album, das in Allrath aufgenommen werden soll. Wer die Band live erleben will, kann sich am Samstag, 18.30 Uhr, gegen eine Spende von 5 Euro im Neusser Haus der Jugend vom Poetry-Punk überzeugen.
Hanna Loll