Neue Organisation und neue Kräfte Kreis stärkt den Katastrophenschutz

Grevenbroich/Jüchen · Corona-Pandemie, Flutkatastrophe an Ahr und Erft, Krieg in der Ukraine, befürchteter Energiemangel – die Bedrohungslage in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Der Rhein-Kreis ist zuständig, Vorkehrungen zur Bewältigung solcher Szenarien zu treffen.

Für alle Fälle gewappnet - wie kann der Kreis das sicherstellen?

Foto: RKN

„Politik und Verwaltung haben sich daher mit der Thematik intensiv beschäftigt und beschlossen, den Katastrophenschutz im Rhein-Kreis zu stärken“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Der Rhein-Kreis wird seine Abteilung für Bevölkerungsschutz im Amt für Sicherheit und Ordnung neu strukturieren. Zur Abteilung gehören neben dem Katastrophenschutz auch der Rettungsdienst und die Kreis-Leitstelle, in der die Notrufe aus Rettungsdienst und Feuerwehr eingehen. Auch die Koordinierungsgruppe des Krisenstabs des Kreises ist dort angedockt.

Die Vernetzung dieser komplexen Fachbereiche benötigt viel Erfahrung und auch ein hohes Maß an technischem Wissen. An der Spitze der Abteilung steht nun mit Kreis-Brandmeister Michael Wolff ein feuerwehrtechnischer Beamter. Die Stelle des hauptamtlichen Kreis-Brandmeisters wurde im Hinblick auf die zusätzlichen Aufgaben auf eine Vollzeitstelle aufgestockt. „Durch den Wechsel in der Abteilungsleitung soll das Zusammenwirken der Fachbereiche gestärkt werden, insbesondere im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes“, so Amtsleiter Marcus Mertens.

Birgit Niesen, die die Abteilung über viele Jahre erfolgreich geleitet hat, bleibt dem Fachbereich treu und wird die zahlreichen und komplexen Verwaltungsaufgaben künftig tiefer gehend übernehmen können. Aufgrund ihrer Erfahrung und ihren zahlreichen Kontakten innerhalb und außerhalb des Kreises trägt dies ebenso wesentlich dazu bei, die Abteilung auf ein festeres Fundament zu stellen.

Weiterer Baustein zur Stärkung des Katastrophenschutzes im Rhein-Kreis ist der politische Beschluss zur Schaffung von zwei zusätzlichen Stellen. Derzeit laufen die entsprechenden Auswahlverfahren, und die erste neue Kraft ist bereits gefunden.

Mit externer Unterstützung wird außerdem untersucht, welche besonderen Risiken der Rhein-Kreis für Katastrophenlagen aufweist und welche Maßnahmen erforderlich sind, um sich organisatorisch und inhaltlich dafür besser aufzustellen.

Erste Ergebnisse sollen in der Sitzung des Ausschusses für Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz im Oktober vorgestellt werden. Der Ausschuss diskutiert die Notwendigkeit der Schaffung eines Bevölkerungsschutzzentrums, wie es in anderen Kreisen bereits realisiert ist. Auch der Bedarf für den Neubau einer Kreisleitstelle ist Thema in Politik und Verwaltung.

(-ekG.)