Der große Wurf für Neukirchen? Kaisers „Plan B“ fürs jetzt „ehemalige“ Bad
Neukirchen · Er kann den (übrigens knappen) Ratsbeschluss, der das Ende des Neukirchener Hallenbades besiegelt, immer noch nicht verknusen: CDU-Fraktions-Chef Wolfgang Kaiser ist ganz einfach der Auffassung, „dass ein Hallenbad besser ist als keins“.
Das gelte umso mehr in Zeiten, in denen immer weniger Kinder schwimmen könnten, weshalb das Land aktuell mit einem „Container-Bad“ durch die Regierungsbezirke tingelt, in dem kleine Pänz ans Wasser gewöhnt werden und schwimmen lernen sollen.
Sein zweites Argument: Die Kosten seien kein Maßstab, so lange an anderer Stelle Geld für deutlich weniger existenzielle Dinge ausgegeben werde, so der CDU´ler.
„Ich kann nicht verstehen, dass Politik (die Rathaus-Kooperative; Anmerkung der Redaktion) und Verwaltung ein Hallenbad in der heutigen Zeit einfach kaputt machen“, so Kaiser. Und dies, ohne eine genaue Untersuchung der Bausubstanz zu haben.
Aber Wolfgang Kaiser wäre nicht Wolfgang Kaiser, wenn er nicht längst einen „Plan B“ hätte, mit dem man quasi gleich zwei Probleme auf einmal lösen könnte. So fordert er, das Hallenbad-Gebäude einer Kernsanierung zu unterziehen, bei der das Schwimmbecken zugeschüttet und mit einer festen Decke versehen wird.
Dann würde den Neukirchener Vereinen, die keine genormten Spielflächen brauchen, eine funktionelle Turnhalle zur Verfügung stehen. SG und Tischtennis-Verein hätten sich schon interessiert gezeigt.
Zur Erinnerung: An der Grundschule gibt es zwei Turnhallen: Die „neue“ würde von den Mannschaftssportarten benutzt. In der „alten“ hätten seit mehr als zehn Jahren keine Veranstaltungen mehr stattgefunden, so Kaiser.
Genau die Trainingseinheiten, die dort abgehalten werden, könnten dann in das umgebaute, ehemalige Schwimmbad verlagert werden, so dass die „alte“ Halle der Schule abgerissen werden könnte.
Und das macht den Charme des B-Planes aus: Im Umfeld der Grundschule müsste dringlich Raum für den „Offenen Ganztag“ (inklusive Mittagsverpflegung) geschaffen werden. „Es gibt dort aber noch nicht einmal Platz, um Container aufzustellen“, weiß der CDU-Fraktions-Chef. Der Versuch, ein angrenzendes Grundstück zu kaufen, sei gescheitert, weil die Kirche am Ende nur zum Verpachten bereit sei.
So entstand gar die Idee, den Toilettentrakt rechts neben dem Eingangstor abzureißen und dort zweistöckig neu zu bauen (unten wieder WCs und oben OGATA). „Aber das wäre auch viel zu klein“, weiß Kaiser nur zu gut.
Wenn allerdings die „alte“ Turnhalle fallen würde, gäbe es ausreichend Platz für einen OGATA-Neubau nach Kapellener Vorbild. Ein Plan, der bei der ehemaligen Schulleiterin Sell schon auf fruchtbaren Boden gefallen sei, berichtet er weiter. Immerhin sei die Neukirchener Grundschule – auch mit Blick auf die Neubaugebiete – sehr gefragt.
Ein schlüssiges Konzept, ist sich Kaiser sicher, von dem alle Seiten profitieren könnten. „Jetzt wäre es natürlich gut, wenn man das von uns geforderte Gutachten gemacht hätte. In dem wäre es ja nicht nur um die Badtechnik, sondern auch um den Baukörper gegangen“, schiebt er süffisant nach. Eine Unterlassungssünde, die für „Plan B“ schnellstens nachgeholt werden sollte.